D – PL 16-17.04.2016 Schwedt – Stettin – Schwedt

Flieg Marienkäferchen flieg, der Vater ist im Krieg, die Mutter ist im Pommerland, Pommerland ist abgebrannt. Flieg Marienkäferchen flieg. Doch bis mir dieses Kinderlied in meinem Geiste begegnete ist noch eine Menge Zeit vergangen. Meine Anreise gestaltete sich suboptimal. Fast 10:00 Stunden war ich durch zwei Vollsperrungen der Autobahnen unter  wegs.  Kurz nach Dessau war es zum zweiten Mal soweit. Ich folgt der Karawane und meinem Navi. Schon nach wenigen Kilometern ging es scharf links ab auf eine kleine Straße. Soweit so gut. Die Karawane traf dann auf eine Pflasterstraße. Jetzt wendeten die ersten Autos. Ich fuhr mit Tempo 30 den anderen hinterher. Nach 4 km stopten alle. Wir standen jetzt vor der Elbe. Es war 18:20 Uhr. Die Fähre hatte bis 18:00 Uhr Betrieb. Weitere Pkw’s wendeten. Nach einer gefühlten Ewigkeit bewegte sich die Fähre auf der anderen Seite der Elbe wieder. Es ging langsam voran. Immer 8 Autos. Ich war der 26. Nach fast zwei Stunden war die Elbe passiert. Es war schon fast dunkel und ich hatte noch ca 320 km zu fahren. Meine günstige Herberge in Polen war telefonisch tagsüber nicht zu erreichen. Das auch noch! Ich Schwedt waren alle günstigen Hotels ausgebucht. Immer wieder anrufen. Um 20:00 h dann die Erlösung. Ich kam durch und der nette Wirt versprach mir auf mich zu warten. Er durfte sich bis fast 23:0 Uhr auf mich freuen.  Er hatte für mich noch EIN Bier im Kühlschrank. Am nächsten Morgen ging es nach Schwedt um mich mit den Radlern aus den Rad-Reise Forum am Bahnhof zu treffen. Diese kleine Schwedt hat zwei Bahnhöfe. Ich war natürlich am falschen. Macht aber nichts. Der Zug kam hier vorbei und ich traf die ganze Truppe zum ersten mal im Abteil. Diese eine Station bin ich ohne Ticket gefahren. Habe ich doch glatt vergessen zu lösen. Es wurden dann die beiden Gruppen aufgeteilt. Zügig ging es mit mir in der gemütlichen Gruppe los. Nach sechs Monaten Radabstinenz und einigen Kilos zuviel auf den Rippen war diese Tour für mich eine gewagte Nummer.  Wir überquerten die Oder und kamen nach 20 km doch glatt an meiner Herberge in Polen  vorbei.  Es ging über fast verkehrsarme kleine Straßen durch verträumte Örtchen auf eine zunehmend schlechter werdenden Schotterstraße in den Nadelwald. Schon bald hatten wir eine Sandpisten vor uns. Diese wurde zunehmend schlechter. So mache(r) lies seinen Unmut jetzt schon freien Lauf. Es wurde noch anspruchsvoller. Der Sand wurde mehr und die Route führte bergan. Gemeinsames schieben war jetzt angesagt. Dietmar hatte alle in Griff. Auch der vorhergesagte und zufrüh einsetzende Regen hat de Stimmung keinen Abbruch getan. Die Pausen waren ausreichend und jeder Teilnehmer hat die Zeit zum regenerieren genutzt. Nach 4,5 h und fast 70 km sind wir in Stettin angekommen. Zu erwähnen ist da noch die Einfahrt im die Stadt. Es wurden noch zweimal die Räder auf die Hochstraße emporgetragen. So wurden an diesem ersten Tag doch alle Muskeln bewegt. Der große Teil der Teilnehmer übernachtete im IBIS. So war die gemeinsame Hotelsuche einfach. Am Abend war eine große Tafel in einem typischen Restaurant reserviert. Es war der Hammer. Sogar ein großes mit Frischblumen bestücktes Blumenbouquet stand auf dem großen ovalen Tisch für 18 Personen. Die Tafel erinnerte mich doch sehr an ein Mittelalteriches Spektakel bei dem so richtig das Bier in Strömen fließt. Die Gerichte waren allesamt frisch und die Portionen für einen ausgehungerten Radler mehr als ausreichend.  Heute gab es nur einen Sturz. Sonst keine Personenschäden.

Am Sonntag sollte es um 9:30 Uhr losgehen. Wir warteten lediglich auf zwei Teilnehmer ein wenig länger.  Bei bewölktem Himmer ging es trocken los. Schnell war Stettin hinter uns. Immer wieder erhaschten wir einen wunderbaren Blich auf die Oder. Sie bewegte sich majestätisch im Odertal. Das zwischenodergebiet ist mit zahlreichen Seeen und Wieden durchzogen. Majestätisch, alt und schon mit vielem Moos bewachsene Bäume sämten den Weg. Die Spuren der Bieber waren auch zu sehen. Stolz glitten die Schwäne zuhauf auf den Nebenarmen der Oder dahin. Ein Teil der Truppe hat auch den Oder-Wolf, Oder seinen Bruder gesehen. Es ging heute stetig bergauf und bergab. Lediglich ein Mal mussten alle, bis auf einen ganz harten Radler, die 18% Steigung die schweren und vollgepacktden Räder hochschieben. Unsere liebe E. half sogar der unermütlichen J. das Rad den Berg hochzuschieben. Uns Männer ist das nicht in den Sinn gekommen. Ein nicht zu unterschätzender Gegenwind bremste mich aus.  Nachdem wir auf der deutschen Seite der Oder angelangt waren, war es auch nicht mehr weit bis zur Mittagspause in einem kleinan Café direkt am Weg. Alles war perfekt organisiert. Nach 3.5 h und fast 60 km kamen wir am HBF in Schwedt an. Und jetzt kam der Knaller. Es wurde der Organisator mit einer leckeren Tafel Ostschokolade von einer sehr angenehmen Radlerin geehrt. Sekunden später zog sie aus ihrer Radtasche noch ein Tafel Ostschokolade mit Erdbeerstücken und Mascarpone heraus. Diese war für den Teilnehmer mit der längsten Anreise. Mit einem lauten Ruf der Freude bedankte ich mich. Füher haben die „Ossis“ sich so über Bananen gefreut. Heute kann ich diese Freude nachvollziehen. Eine Gänsehaut überkommt mich jetzt noch. So schön war es. Danke an alle die mich so nett aufgenommen haben. Ihr Berliner seit schon ein besonderer Haufen. Ach ja,  Pommern war auch mal ein Teil von Deutschland. Die Geschichte darf nicht vergessen werden. Bis bald einmal wieder.


  

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