E – 26.03.2019 Mondõnedo nach Baarmond (Santiago de Compostela)

Oooohhhh, aaaahhhhhh, huuuuuchhhh endlich nach 10 km auf der Betonpiste und 490 HM weiter bin ich nach über 2 Stunden auf der N-634 wieder angekommen. Das war übrigens der offizielle Pilgerweg. Jetzt auf einer Höhe von 400 Meter angekommen. Das soll die nächsten Kilometer bis nach Adadín so bleiben. Dort möchte ich mir meinen ersten Stempel für heute abholen. In einer kleinen Bodega an der Straße wärme ich mich wieder auf und versuche trocken zu werden. Hier wird noch mit Holz in einem großen Ofen geheizt. Die Klamotten riechen schon nach kurzer Zeit nach Rauch. Die Dame ist heute nicht glücklich mit ihrem Feuerergebnis. Das Feuer zieht nicht so recht und es qualmt nur so vor sich hin. Bergauf schieben ist ganz schön anstrengend. Bis nach Abatin ist es nicht mehr weit. Jetzt geht es auch wieder zügig voran. Hier verpflege ich mich erstmal. In der Albergue nebenan wird noch renoviert und die Bauarbeiter haben keinen Stempel für mich. Schade. Also weiter. Am Ende des Dorfes ist eine Kirche. Sie hat jedoch geschlossen. Nächste und letzte Chance an diesem Ort vorbei. Ein Blick auf das Garmin zeigt mir den weiteren Weg. Ich schaue nicht so genau hin und nehme die falsche der rechten Straßen. Auf der kleinen, mit schnellem Asphalt versehenen Straße durch den Wald verliere ich mich in meinen Gedanken. Nach einer Stunde, die mit dem Schiebewind richtig Strecke durch die kleinen Dörfer und an Weiden vorbei gebracht hat, der Blick auf Google.maps ob noch alles so stimmt. Mist vom Weg abgekommen. Aber immer noch in Süd-West Richtung unterwegs. Ist gar nicht so schlimm.  Nur einige Höhenmeter mehr. Ich hab mich schon gewundert warum es keine Hinweise auf den Pilgerweg mehr gibt. Gegen 16.00 Uhr bin ich dann in der Albergue angekommen. Eine größere mit über 100 Betten, auch hier ist jetzt noch nicht soviel los. Gestern hatten 4 Pilger übernachtet. Wer heute kommt weiss der nette Herr an der Registrierung noch nicht. Ich bekomme ein Zimmer gleich neben den Duschen und dem WC. Ich nehme das Einzelbett. Also heute kein Bett über mir. Mal aufrecht sitzen in meinem Alter ist auch ganz schön. Das Rad findet im wunderschönen und möblierten Garten Platz. Hier muss es im Sommer herrlich sein. So nach und nach kommen weitere Pilger. Ich kaufe, nach meinem Nickerchen, pnebenan noch für Morgen was zum Essen und Wasser ein.  Ab 19.00 Uhr gibt es drei Häuser weiter eine Bodega mit leckeren Hamburgern, sagt Roberto der Herbergsvater. Ich vertraue ihm. Der Himmel ist im Laufe des Tages wolkenlos geworden. Der Wind hat alle Wolken weggeschoben. Unter meiner dicken Hose habe ich geschwitzt. Die Shirts waren auch alle Nass. Das kühlt mich schnell aus und das macht schlapp. In meinen Gedanken musste ich heute an die letzte Sitzung des Mukoviszidose Selbsthilfevereins in Kassel denken. Was da so an Problemen besprochen wurde können wir nicht betroffenen uns gar nicht vorstellen. Die Jungen Erwachsenen, über 18 Jahre,sollen jetzt in einer anderen Hessischen Stadt behandelt werden. Das bedeutet für die schon in Kassel Berufstätigen Menschen, neben ihrem schon engen Zeitplan die Medikation und die Therapien betreffend sich in den Zug oder das Auto zu setzen und dort auf einen Termin in der Sprechstunde zu warten. Hier fällt mir der Slogan des SoVD wieder ein. „Ich bin nicht behindert, ich werde Behindert“.

Das soll mal einer erklären. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen an dem sich Betroffene, Kliniken, Ärzte, Krankenkassen und übergeordnete Verwaltungsstellen zusammen setzen MÜSSEN und eine Vernünftige und für alle tragbare Lösung zu finden. Und das ganze mal so schnell es geht. Es gibt an dieser Stelle noch weitere Punkte die hier zu erwähnen und und zu klären währen. Das führt an dieser Stelle aber zu weit und würde mich noch mehr aufregen. Ich will bei dieser Tour ja berichten und nicht meckern. Ach ja.  Den zweiten Stempel habe ich doch noch bekommen. Ich erzählte dem Herbergsvater von meiner Situation. Er lächelte mich an und sagte zu mir. „Ich habe noch einen anderen, zweiten Stempel für dich. Machte die Schublade auf und drückte ihn auf das Papier.  „Made my day“, dachte ich und gab ihm gleich noch einen Euro Tipp. Noch zwei Tage bis Santjago. 

Trockenpause

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