Um 7.00h zeigte das Thermometer schon 18° und der Himmel war schön blau. Gestern Abend habe ich noch den Weg aus der Stadt hinaus gefunden. Nicht weit von meinem Hostel war die Uferpromenade. Es hatte den Eindruck eines Volksfest. Es roch nach gebraten Mandeln, Zuckerwatte und gegrilltem Fisch.
Ich denke, dass so viele Menschen nicht einfach so, unter der Woche hier flanieren. Ich weiss es nicht. Schnell war ich auf den kaum befahrenen Straßen aus der Stadt hinaus. Heute setzte ich zum erstenmal über die Donau. Die Fähre war abenteuerlich. Für 1€ wurde mein Rad und ich mitgenommen. Später sollten mich noch die ersten Berge erwarten. Etwa 300 Meter über NN sollte ich heute kommen. Nach 15 Kilometern sah ich die ersten Höhenzüge in der Ferne. Von 7 Metern über NN ging es doch wirklich bald hoch. Erst auf 150 HM, dann wieder runter auf 40 HM anschließend wieder hoch auf 220. u.s.w, u.s.w..
Glaubt ja nicht, dass ich da hochgeradelt bin. Heute war mein Radwandertag. Von unten bis oben geschoben. Geschwitzt wie ein Ackergaul und getrunken wie ein Fisch. Die Natur unbeachtet an mir vorbei. Gegen 14 Uhr wollte ich schon mit den Blumen sprechen. Aber die hören ja auch nicht zu. Meine 30 Minuten Pausen im Schatten scheinen nicht zu reichen.
Gegen 15.30 Uhr habe ich meine restliche Strecke mal überschlagen. Sollte es so weitergehen brauche ich bis 20.30 Uhr zum heutigen Ziel. Es ging dann doch nur noch eben weiter. Jedoch bremste der Gegenwind mich aus. 25 Kilometer vor Baia, an einer Taverne mit Pension frage ich einen Einheimischen nach dem weiteren Verlauf der Strecke.
Er sagt:“Es ist nur noch eben.“ „I belive you“ sagte ich lächelnd. Er hatte Recht. Keine Berge mehr. Die kleinen Steigungen waren nicht mehr der Rede wert. Kurz vor Baia dürfte ich und auch die anderen eine staubige Schotterstrecke fahren. 40km/h waren erlaubt. Die meisten rasten mit mindestens 60 drüber. Ich durfte den Staub schlucken. Kurz vor Cerna, nach den ersten Bergen, kam auf der anderen Straßenseite ein Radler entgegen. Schon von weitem rief er „You are dutch“. Ich schüttelte den Kopf und sagte „I come from the beautiful Germany“. Er sagte zuerst „unbelievable“. Seinen Namen habe ich nicht notiert, jedoch ein Foto gemacht. Wir sprachen über seine Tour. Er kommt aus Schottland und fährt den Eurovelo 6 von Donaueschingen bis zur Mündung in das Delta. So klein ist die Welt. Wir wünschten uns noch gute Fahrt und verabschiedeten uns.
Er hat es heute geschafft. Ich brauche bis Constantza noch einen Tag. Oder wie heute Abend nachgerechnet 80km. Meine Herberge heute ist am Ortseingang. Ich habe mir gleich ein Zimmer genommen.
Das gestern Abend angerufene 4 Sterne Hotel war schon ausgebucht. 25€ für das Zimmer. Ein Top Preis, wenn alles stimmt. Die Hacken: Das Wasser war kalt, eisekalt und das WLAN geht im ganzen Ort nicht. Dafür habe ich gebratenes Schweinefleisch mit Pommes und Gurken – Tomatensalat inkl. zwei Bier für 7€ gegessen. Im Hinblick auf die Tage in Bulgarien bin ich hier im Himmel. Morgen bin ich am Schwarzen Meer und habe das Projekt www.freidurchatmen.de abgeschlossen. Danach kommt nur noch meine eigene challange. Bleibt ihr dabei?
Jetzt pflege ich erstmal meinen Sonnenbrand und freue mich auf morgen.
2 Antworten zu “RO – .05.2014 Galati – Baia (EV6)”
Hi-nochmal meinen Respekt! Mein Bruder (mit Dir befr.;H.J.Music)ist eine ähnliche Tour unter dem Motte „Händelstadt Halle hilft“ – gut 4000km durch Port./Span/Frank/D- gefahren und hat jeweils einen Scheck von ca.1000,-E in einem SOS-Kinderdorf des jeweiligen Landes gelassen.Die Spende hat er in der Vorbereitung auf diese Tour erradelt bzw. von Sponsoren erhalten.
Ich fahre am Do (8.5.) los, plane ca 6000-65000 km am Stück durch 15 Länder und versuche,noch ein Spendenkonto für DSAI – Erkrankte zu eröffnen.
Wie kann man das am Besten auf die Schnelle noch organisieren?
carpe diem! Horst
Hallo Horst,
Ich finde es sehr schoen das du dich fuer die Kinder engagierte. Mach das mit dem Konto noch so kompliziert und vor allen Dingen nicht auf deinen Namen. Das kann zu Komplikationen im Hinblick auf deine Steuer und auch auf die Transparenz bei der Verwendung der Gelder kommen. Loesung: Gib die Kontonummer der beguenstigsten Vereins an. Dir eine super Start und eine angenehme Reise. Behalte immer dein Lächeln auf den Lippen. – Robert