F – 04.04.2012 Paray le Monial nach Chalon s. L. (EV6)

Das heute einige Steigungen auf mich zukommen habe ich auf der Karte gesehen. Das mich diese Strecke Zeit kosten wird, war mir schon klar. Mein Tagesziel ist mit ca. 90 Km vorsichtig geplant. 2c Temperatur in der Früh, mehr als gestern. Der Himmel ist bewölkt. Die Sonne lässt sich nur erahnen. Raus aus dieser schrecklichen Unterkunft. Aufs Rad und los. Aus mehreren Gründen nehme ich heute die Straße. Zum Einen ist der Weg etwas kürzer, zum Anderen möchte ich heute die vom Regen des Vortags aufgeweichten, unbefestigten Schotterwege nicht fahren. Der Hauptgrund sind die Blasen an meinem Hintern. Heute gemütlich, wenig Erschütterungen für den Po. Nur bequem und gemütlich weiterkommen. Der Wind hat heute Pause. Bei max. 15c am Nachmittag kann ich den nicht auch noch gebrauchen. Die Füße und das Gesicht werden kalt. In den Pausen kein Plätzchen in der Sonne, um sich aufzuwärmen und die Kleidung zu trocken. Meine Mittagspause mache ich heute schon um 11.30h. Ein ALDI läd mich zum Einkaufen ein. Der Laden ist genau so wie bei uns Zuhause aufgebaut. Für 6.20€ kaufe ich mir Mittagessen. An einer nahen Anlage mit Bänken und Tischen mache ich in der Kälte Rast. Ich nehme meine Decke und mache auch noch 15 Min. ein Nickerchen. Heute komme ich an vielen Weiden mit Rindern vorbei. Beim Versuch ein Foto zu machen schrecke ich die wiederkäuende Kuh in ihrer Mittagsruhe hoch. Wenig später verbellt mich ein Hund, so groß wie ein Kalb. Gut, dass er hinter dem Zaun ist. Ich sehe Bullen, die von der Größe und dem Gewicht einem kleinen Elefanten ähneln. Bei diesen vielen Kühen möchte ich mit ihm tauschen. Ich erlebe, wie eine menschliche Ampel an einer Baustelle den Verkehr regelt: Also zwei Arbeiter sitzen auf der Leitplanke. Jeder hat ein Schild mit einer roten und einer grünen Seite in der einen Hand. In der anderen Hand ist die Zigarette. Kommt nun aus der einen Richtung ein Fahrzeug, oder ein Radler, rufen sie sich zu und drehen entsprechend die Schilder. Fantastisch oder? Es gibt noch so einige Sachen, die in Deutschland und Frankreich unterschiedlich sind. Es gibt zu 80% nur Stopschilder und den Kreisverkehr. So viele Stopschilder habe ich in meinem Leben nicht missachtet, wie bis jetzt auf der Tour. Ich komme an einer Menge Kläranlagen vorbei, in dieser ländlichen Gegend nichts besonderes – aber hier gibt es keine Hinweisschilder dafür. In Deutschland undenkbar. Frag mal einen Franzosen nach dem Weg. Alle wissen sofort die Richtung. Dazu sind sie sich alle ganz sicher. Ich frage jetzt nach 500m erneut einen Passanten und vergleiche die beiden Aussagen mit meiner Karte. Sischer is sischer…! Ich wollte heute meine Wäsche in einem Waschsalon waschen lassen. Die Preise haben mich dazu gebracht, doch im Zimmer in der Badewanne selbst zu waschen. Meinem Ziel einen Döner in Istanbul bin ich heute näher gekommen. Ich sitze hier in einem Imbiss und habe mir gerade einen bestellt. Nur so als Vorgeschmack… Heute: 93.5 Km in 5.25 Min. Maximale Geschwindigkeit 55.5 Kmh, 544 HM, mit max. 14% Steigung. Im Übrigen waren die Steigungen sehr lange und die Abfahren kurz. Mehrmals durfte ich von ca. 445 HM auf ca.484 HM hochschieben. Ich bin gar nicht mehr gegen den Berg angefahren. Morgen mehr über Rinder und Ziegen.

Hund oder Kalb?

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Die Schlüsselblume zum Glück

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