Bis 2:00h habe ich gut geschlafen. Dann wurde ich von einem Blitz und dem darauf folgenden Donner geweckt. Donnerwetter was für ein Knall. Der Regen begann sofort. Sturzarting prasselte es auf das Blechdach meiner Campinghütte. Das hatte ich so noch nicht erlebt. Bei mir drinnen war alles im trockenen. Morgens um 7:00 Uhr war die Luft klar und kalt. Leichter Nebel lag über der Campinganlage.
Bis zum Hafen in der Innenstadt waren es in etwa 20 KM. Langsam rollte ich durch den Wald auf dem Radweg in Richtung Stadt. Viele Outdoor Fitnessgeräte standen am Weg. Sie wurden am Frühen morgen schon von den Walkern, Joggern und Radlern genutzt. Nur die Inliner „raser“ fehlten noch.
Meine Herberge
Die Einfahrt nach Klaipeda glich die einer deutschen Vorstadt. Plattenbauten zum Teil schon renoviert und sehr gut farblich abgestimmt reihten sich aneinander. Der Hafen war schnell erreicht. Ein Gelber Schornstein zeigte mit in welche Richtung ich sollte. Das Große „C“ auf blauem Hintergrund kannte ich schon von früheren Reisen. Der riesige Metalrumpf spuckte gerade die Passagiere für den bevorstehenden und teuer gebuchten Landgang aus.
Costa Pacifica.
Die „Matrosen“ werden dafür bezahlt.
Ich hörte viele deutsche Stimmen und genoss mit einem inneren, schelmischen Lächeln die Situation. Es ist schon ein Erlebniss morgens in der frühe in einem fremden Land ganz selbstverständlich von Deutschen angesprochen zu werden um Ihnen den Weg zu erklären. Auf die Frage ob ich Deutsch spreche antwortete ich gerne mit “ Das ist meine Vater- und Muttersprache“. Dann erklärte ich der Dame den Weg zur Fähre und sagte das ich diese Auskunft für Sie gratis gebe. Normalerweise so sage ich ihr, verdiene ich durch das Auskunftgeben mein Geld. Dieser Blick von Ihr einfach „Unbezahlbar“!! Mag wohl auch an meinem Outfit liegen. Solch in Orange gekleidete Menschen sind wohl was besonderes. Hut ab an alle Personen die für uns bei der Müllentsorgung, dem Straßenbau, als Verkehrssicher oder sonstigen Berufen tätig sind. Auch ich nahm die Fähre auf die Insel. 80 ct für mich und 80 ct für das Rad zahlte ich für die Hin- und Rückfahrt.
Auf der Kurischen Nehrung ging es dann mal gleich bei Gegenwind die Düne bergauf. Dieser Platz auf der Erde ist wohl was besonderes. Jeder muss so etwas mal gesehen haben. Also wer es nicht so weit haben will kann auch nach Usedom, Rügen oder Sylt fahren. Ich habe am Strand heute leider keine „Hühnergötter“ gefunden. Was sind den “ Hühnergötter“? In der Altstadt bin ich dann an den vielen Kneipen, zum Teil mit superteurem deutschen Bier, an den Kaffee- und Souvenierläden vorbei in Richtung Busbahnhof geradelt.
Aud dem Kopfsteinpflaster machte sich das vollgefederte Rad wieder richtig bezahlt. Jetzt ersteinmal Mittagessen und dann mit dem Bus nach Jurbarkas. Ein Ticket kaufen kann man auch beim Fahrer, er ist es auch der entscheidet ob die Radmitnahme möglich ist. Heute sollte ich wie immer nur mein Gepäck abnehmen und zusätzlich das Vorderrad ausbauen. Für meinen Ruhetag ganz schön viel Programm. Aus dem Radio mit dem Blechernem Lautsprecher im Bus ertönt gerade der alte Schlager “ Maledetta primaverra“. Verdammt in welch einer schönen Welt leben wir. Macht doch mal alle die Augen auf, konzentriert euch auf das wesentliche – auf euch selbst- und lasst die Hektik aus dem Alltag verschwinden. In diesem Sinne bis morgen.
2 Antworten zu “LTU – 06.05.2015 Klaipëda nach Jurbarkas (Ostseeküste)”
Hühnergötter sind die schönsten Steine der Welt!!! Stein mit Loch…hab leider auch noch keinen…Mach weiter so!!!Bin immer mit Dir!! Und soo recht hast Du !! Kontzentration auf das wahre..Auf Dich!!
Tja, Michaela leider noch keinen gefunden. In 3 Tagen bin ich endlich wieder am Meer. Mal schauen ob es doch noch klappt. Bei meinem Glück würde es mich nicht wundern.