Jambol hatte ich mir als mein Tagesziel ausgeguckt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als Mann denkt. Schon um 4.00 Uhr in der Früh‘ spürte ich die Kruste an meinem Hintern. Hatte ich mich gestern wundgefahren? Nach dem Duschen kräftig eingecremt, aber in der Nacht wurden die offenen Stellen doch noch trocken. Also nochmal eincremen. Langsam, ganz langsam packte ich meine fünf Taschen am Morgen zusammen. Das Garmin war nicht geladen! Hatte es gestern am Strom, jedoch vergessen nach dem Laden auszuschalten. Anfängerfehler. Schnell nachladen und die Zeit dafür mit zwei Kaffees je 60 ct verbringen. Um 9.00 Uhr dann auf das Rad. Keine Schmerzen. Nach nur fünf Kilometern ging es über 10! Kilometer bei einer Steigung von 3 % bergauf. Die einzige ernst zu nehmende Steigung des heutigen Tages. Heute hatte ich Rückenwind. Das spornte mich ungemein an. Noch dazu ging es stetig auf der Bundesstraße bergab. Ich gönnte mir schon um 12 Uhr eine lange Pause.
Natürlich auch um das Garmin zu laden. Es waren nur wenige Gäste in diesem Restaurant auf der freien Wiese anwesend. Zwei davon aus Dresden. Da ich mitbekam wie und was die beiden bestellten setzte ich mich weit von den beiden weg. Sischer is Sischer! Und dann kam der Supergau. Um 13.30 Uhr war ich schon an meinem Tagesziel. Ich war so perplex, dass ich auch noch an Jambol vorbeigefahren bin. Also links ab und Retour. 14.00 Uhr. Jetzt schon den Trip beenden? Ich beschloß noch einmal zu rasten, kräftig vom letzten, jetzt schon weichen Käse, der hart sein sollte, zu zehren, und dann weiterzufahren. An meinem Rastplatz, vor einer von der EU geförderten Fabrik, suchte ich mir einen schattigen Platz vor dem Pförtnerhäuschen zum Pausieren. Der Pförtner konnte mich nicht verstehen. Er sprach nur bulgarisch. Ein anderer jedoch gab mir sogar ein Kokoseis aus und ist dann davongeradlet. Er sagte noch was von Frankfurt am Main….. Ist das nicht fantastisch?
Nachdem ich den weichen Hartkäse, das letzte Weißbrot aus Rumänien und kräftig Wasser zu mir genommen hatte ging es weiter. Immer Richtung Süd – Osten. Der Wind jetzt leicht von der Seite. Der Verkehr nahm zu. Vor allem die LKW’s rasten unangenehm nah an mir vorbei.