BG – TR 08.05.2014 Elhovo – Edirne (EV6)

Zuerst muss ich noch meinen verunglückten Artikel von gestern vervollständigen. In Elhovo angekommen gestaltete sich die Zimmersuche schwerer als erwartet. Ich rollte immer der sinkenden Sonne entgegen durch die kleine Stadt. Meine beiden „Opfer“, welche ich mir zum Auskunftgeben aussuchte, waren weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtig. Ein sehr alter Mann hat in eine Richtung gefuchtelt und dabei Hotel gesagt. Die Chance dort eine Herberge zu finden ist 1:4.

Also in diese Richtung radeln. Auf der abschüssigen Straße kam mir ein großes Rinnsal entgegen. An seinem Anfang haben zwei Männer Kajaks und die dazu gehörigen Schwimmwesten gewaschen. Die beiden verstehen mich – dachte ich. Denkste. Auch keine Fremdsprache vorhanden, aber der Wille zum Telefonieren. Nach Sekunden kam auf dem Balkon eine junge Frau zum Vorschein. Das Handy noch in der Hand sprach sie mich sofort mit einem Lächeln im Gesicht von dort oben auf Englisch an. Sie erklärte mir, auf meine Frage nach einem Hotel, dass es hier aufgrund der nahen Grenze und der vielen auswärtigen Polizisten in den Hotels kaum Zimmer gibt. Viele Privatleute haben auch Zimmer zur Vermietung.

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Das hört sich ja gut an und jetzt noch eine Adresse! Bitte! Die Dame, der das Haus hier gehört, hat auch ein Appartement zur Vermietung und es ist auch frei. „Ich komme mal runter“ sagte sie. Ihr Outfit war gewöhnungsbedürftig. Sie trug noch ihren Plüsch-Schlafanzug in orange. Sie zeigte mir das „Appartement“. Es war ein Gartenhaus ähnlicher Anbau mit Wohn-, Schlafzimmer, DU/WC, einer kleinen Küche und sogar einer Waschmaschine. Ich fragte was es kostet. 7.50 € sagte sie und ich sagte sofort zu. Nochmal in die Stadt und dann was essen. Danach in die Herberge und schlafen. WLAN sollte überall funktionieren. Auf der sonnigen Terrasse, auf der ich den ersten Teil schrieb, war es kein Problem, weiter hinten ist die Verbindung immer wieder abgebrochen. Yana war schon als Austauschschülerin mit 29 anderen in Deutschland. Sie war in FFM untergebracht. Deutsch ist nicht Ihre Lieblingsfremdsprache, die Sprache ist zu kompliziert. Englisch liegt ihr mehr, erzählt sie mir. Wie recht sie doch hat. Ich sage nur „Fuck ju Göthe“. Alles kann doch so einfach sein. Die beiden bieten Kanutouren, Radtouren und Teambuildings in Bulgarien, Griechenland und der Türkei an. Natürlich bekomme ich den ca. einen Kilo schweren Katalog. In drei Sprachen. Von der hiesigen Tourismusorganisation und der EU gefördert. Das wollte ich unbedingt noch loswerden. Mit großem persönlichen Einsatz wird hier auch noch viel erreicht. Die Einladung zum Abendessen schlage ich aus. Heute morgen gab ich der Vermieterin statt 15 Leva doch 17 Leva. Sie hat sich gefreut. Schon vor 9.00 Uhr bin ich nach zwei Milchkaffee in der Kneipe vom Vorabend, nicht ohne vorher meiner Schwiegermutter zum 75 ten Geburtstag zu gratulieren losgeradelt. 18 c hatte es da schon. 32 c waren vorausgesagt. Die kamen später auch erbarmungslos. Bis zur Grenze ging es wieder mal bergauf. Aber gewaltig. 12 KMH in der ersten Stunde. Kein Wind und alle Wolken verzogen sich. Nach nicht mal 30 KM war ich an der Grenze. 2 KM LKW Stau vor mir und keine PKW’s. Ich raste vorbei. Vier mal den Pass vorzeigen, dabei einen Beamten wecken, und ich war in der Türkei.

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Mein 12 Land auf meiner schon bald endenden Reise. Ein pausierender LKW-Fahrer machte das Grenzfoto von mir. Nicht ohne die Zeit zu nutzen, um sich unterhalten zu lassen. Der Müll am Straßenrand nahm wieder zu. Ich erklärte es mir mit der Grenze und dem Wartebereich der LKW’s. Denkste. Die Verunreinigungen, ähnelten den in Serbien und West-Rumänien und hörten bis Edirne nicht auf. Ebenso waren die Hunde, sowohl lebend, als auch tot, wieder da. Die Sonne brannte von oben auf meine ungedeckten Körperflächen. Schon vor 12 Uhr hatte ich die ersten 50 KM auf dem Tacho. Nach meiner langen Rast im Schatten beschloss ich die nächsten noch kommenden Steigungen hoch zu schieben. Mit jedem Liter Wasser, den ich trank, wurde die Kraft weniger. Fast 5 Liter habe ich auf diese gut 70 KM getrunken.

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In Edirne habe ich einem PKW die Vorfahrt genommen. Er hat mich wachgehubt und ich habe dann beschlossen hier drei Nächte zu bleiben. Morgen wird gechillt und die Stadt erkundet. Übermorgen radle ich nach Griechenland und danach geht es nach Istanbul. Im Saray Hotel schlafe ich incl. Frühstück für 17.25 €. Das kann ich mir gerade noch leisten. Apropos leisten! Das hängt doch auch mit belohnen zusammen?  An dieser Stelle möchte ich noch einmal, und es wird nicht das letzte Mal sein, an die Kontoverbindung der Mukoviszidose Selbsthilfegruppe e.V.

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in Kassel erinnern. Online geht so eine Zuwendung super schnell und kommt ohne Abzug an und wird sinnvoll eingesetzt. Mit jeder Umdrehung meiner Kurbel zähle ich auf euch alle. Enttäuscht mich nicht. Morgen mache ich einen Ruhetag und übermorgen Berichte ich auf’s neue. Die Spender bis zu Wochenanfang werde ich bald nennen. Bedanken möchte ich mich jetzt schon. Jetzt gehe ich einen türkischen „Döner“ verzehren.

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Mal schauen ob er mit dem „Snack Point“ in Lohfelden vergleichbar ist?

2 Antworten zu “BG – TR 08.05.2014 Elhovo – Edirne (EV6)”

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