Erstaunlich ruhig und lang habe ich in der letzten Nacht geschlafen. Steht doch heute Abend um 20.50 Uhr der lang ersehnte Flug nach Tiflis auf meinem Kalender. Die Anreise zum Flughafen nach Köln war durch die Mithilfe und selbstlose Bereitstellung des VW Kombis von Günter Ö. kein Problem. Dort angekommen wird das Rad erst einmal in der nächsten Stunde fachmännisch und ordentlich mit doppelseitigen Klebeband, Packband und Folie richtig und sicher eingepackt. Danach ist das warten bis zum CHECK in angesagt. Da Martina schon einen Strafzettel auf der Windschutzscheibe findet verkürzen wir den schmerzlichen Abschied. Weiterhin ist geduldiges warten angesagt. Gegen 18.00 Uhr leuchtet an der Anzeigetafel endlich „Tiflis“ auf. Um 18.50 Uhr kommt der Agent der Airline. Er schreitet die sich bisher gebildete Schlange ab und meint zu mir: Wie lang, wie breit !? Das geht nicht in die Maschine! Ich erwiderte: „das ist bestätigt worden“ und zeige ihm meine Bestätigung. Er meinte nur: Die Reisebüros!!! Nach gut 15 Minuten kam er wieder auf mich zu und fragte was ist da drin. Ein Rad antwortete ich und er sagte sofort auspacken, dann bekommen wir das irgendwie rein. Also als einer der ersten in der langen Schlange das Teppichmesser aus dem Versteck im Radkarton geholt, es vom Tesafilm befreit, die Klinge ausgefahren und den Karton fein säuberlich aufgeschnitten. Die Schlange hinter mir hat alles gespannt beobachtet. Der Check in war dann recht zügig. Das Rad hat auch nicht nochmal extra gekostet. So jetzt noch zum Sperrgepäck Schalter. Das Rad passte, wie immer und erwartet, gerade so rein. Die beiden Mitarbeiter waren sehr unterschiedlich in ihrer Arbeitsauffassung und Arbeitseinstellung. Der Mann am Monitor hatte so gar keine Lust. Er hat das Rad auf dem Band zweimal rein und raus laufen lassen und sagte dann er könne nichts sehen. Es hackt irgendwo. Beim dritten Mal hat ihm der Kollege das Rad ein wenig nachjustiert und es ging. So eine f…. Sa.. Soweit so gut. Leider habe ich in der Aufregung vergessen, wie vom Steward befohlen, die Luft aus den Reifen zu lassen. Mal schauen was ich in Tiflis zurückbekomme. Mit fast einer Stunde Verspätung ist die Maschine jetzt im strömenden Regen gelandet und steht auf dem Flugfeld. Beim einsteigen erkennt der Agent mich wieder und sagt gleich: Ich schaue mal ob das Fahrrad auch mit dabei ist! Er fragt nach und sagt: Die Luft war noch in den Reifen, er hat sie rausgelassen. Ich explodiere innerlich und lächle ihn trotzdem zurück. Made my day. So eine Schei.. . Jetzt auch noch am Flughafen in Tiflis morgens um 3.30 Uhr oder noch später die beiden Reifen auf 4,5 Bar aufpumpen. Angekommen bin ich letztendlich um 3.10 Uhr. Das Gepäck kam um 4:10 Uhr und um 5:15 Uhr war das Rad zusammengebaut, das erste Geld gewechselt und die Hände gewaschen. Mit halb vollen Reifen ging es in Richtung Innenstadt. Die ersten VIER Tankstellen waren entweder noch zu oder der Kompressor war defekt. Beim fünften wurde mir freundlich geholfen. Jedoch gab es keine Anzeige für den Druck. Das habe ich jetzt nach Gefühl aufgepumpt. Auf dem Weg zu meinem Hotel habe ich in der Morgensonne schon die ersten Skulpturen und tollen Bauwerke gesehen. Jetzt erst einmal ausschlafen und heute Abend zu einem Festival mit Georgischer Musik am Schildkrötenteich. Hierzu würde ich schon im Flugzeug eingeladen.
6 Antworten zu “D – GEO 10.07.2018 Anreise Flughafen Köln nach Tiblisi”
Lieber Robert, was eine Abenteuerlust, welch ein Mut. Wir wünschen Dir besondere Eindrücke, Menschen, Erlebnisse und vieles mehr, fernab der üblichen Touristenziele. Komm gesund und bereichert zurück. Mit den besten Wünschen Frank und Bettina
Hallo Ihr beiden,
Seit heute Abend ist es so richtig spannend geworden. Musste mir eine neue Strecke mit Hilfe eines sehr agilen und netten Mitarbeites des Hostels ausarbeiten. Alles, jedoch nicht wie geplant, im Grünen Bereich. Die Menschen hier vor Ort sind alle offen und sehr hilfsbereit. Verschwitze Grüße aus Jerewan – Robert
Und das ist kein Witz.
Lieber Robert,
Wir wünschen dir eine aufregende Zeit im Osten und immer genug Luft auf den Reifen. Begleiten deine Tour diesmal von der Westküste der USA aus.
Liebe Grüße von den Oregon Dunes,
Anette und Jörg
Hallo Anette und Jörg
Das ist schon ein großes Ding, wenn „Mann“ in der Heimat der notwendigen Luft beraubt wird.
Habe ich ja doch noch hinbekommen das es ruhig weitergeht.
Wünsche euch beiden eine schöne gemeinsame Zeit in den USA bei hoffentlich nicht auch so warmen 41 Grad in der Mittagszeit.
Robert
Hallo Robert,
Viel Erfolg auf Deiner Tour!
Ulrich
Danke dir. Wird schon werden. Die Landschaft und die Gebäude in Tiflis in Verbindung mit der öffentlichen Kunst sind ohnegleichen.
Robert