Nach 18 bereisten Ländern und gut 15000 km auf allen möglichen und unmöglichen Straßen hatte ich heute in Lübben meinen ersten Platten. Zur Feier des Tages gönnte mir meine Frau eine Reparatur in einem Bike-Shop. Nach 15 Minuten war alles erledigt. Die € 17,50 haben mir nicht wehgetan. Ich gönne mir ja sonst nichts ?.
Von Lübben geht es Richtung Norden nach Schlepzig. Die Radwege sind mit Asphalt, Schotter, Waldboden und den typischen Betonplatten aus vergangenen sozialistischen Zeiten befestigt. Auf den Seen zählen wir an die 100 Schwäne die majestätisch auf dem ruhigen See dahingleiten. Störche, Fischreiher und Greifvögel ziehen am Himmel lautlos ihre Kreise. Die Fischzucht ist hier konzentriert beheimatet. Leider sind die Anlagen abgesperrt. Zu gerne hätte ich mir diesen Industriezweig aus der Nähe angesehen. Heute sind schon viele Radler unterwegs. Bei 21 Grad zur Mittagszeit macht das radeln ja richtig Spaß. Ein leichter Wind kühlt ein wenig ab. Die Sonne reicht auf alle Fälle für den ersten Sonnenbrand. Viele, mir unbekannte, Vogelstimmen höre ich aus dem Schilf und den grünen Hecken heraus. Ein wahres Paradies für die Ornithologen unter uns. Ach ja, die Frösche locken mit ihren Gequake, diesen Eindruck habe ich gewonnen, die Störche an. Mehr als einmal konnte ich das aus der Nähe beobachten.
UnsereMittagspause verbrachten wir am Groß Leuthener See. Es gab wieder einmal den leckeren Spargel aus der Region. Die kleinen Boote bogen sich im Wind. Das plätschern der Wellen am Steg brachte noch eine zusätzlich Ruhe und die Stille. Oben von einer stattlichen Weide wurden wir von kleinen Spreewald Trollen beobachtet. Nachdem wir viele Kilometer durch Kiefernwälder, die auch durch Birken bewachsen waren, gefahren sind, erreichten wir am frühen Nachmittag den nördlichsten Punkt des Gurkenradwegs. Der Spargel zum Mittagessen von Martina zeigte bald schon seine Wirkung. Bei der anstehenden Nierenspülung ist, besonders hier im Spreewald, auf die Bodenbeschaffenheit zu achten. Schnell steht Frau bis zu den Knöcheln im Wasser/Sumpf. Leider bekommt man den Neuendorfer See vom Rad aus nur selten und auch nur kurz zu sehen. Heute gingen wir auf Nummer sicher und besorgten uns telefonisch ein Zimmer im Landhotel in Krausnick. Eine gute Entscheidung. Nach 68 km zum Schluss die letzten 4 km auf einer Sandpiste durch den Kiefernwald reicht es uns beiden für heute.