E – 21.03.2019 Bilbao – Liendo-Hazas (Santiago de Compostela)

Heute morgen hatte heute ich Sonne und die Straße war trocken. Sollte das ein Wink Gottes sein das er es ab jetzt besser mit mir meint oder stimmt einfach nur mal der Wetterbericht? Zügig geht es an der vielbefahrenen Straße mit guten Radwegen raus aus der Stadt. Es zieht sich am lauten und nach Chemiekallien stinkenden Hafen entlang. Die vielen Ampeln (auch für Radler) bremsen mich immer wieder ab. Ich nehme die Seilbrücke. Eine Brücke der ganz besonderen Art. Hier ist Platz für 6-8 Autos, 8 Räder und ein gutes Dutzend Fußgänger. 

Danach geht es der Berg für den Vormittag stetig nach oben. In den Pausen ein letzter Blick auf die Vororte von Bilbao und weiter die Serpentinen hoch in die Berge.  Es ist wenig Verkehr. In der Nähe sehe ich immer wieder die Autobahn die ich auch immer wieder Quere. Große gelbe Zeichen markieren den Weg für die Wanderer und weisen auch gleich auf die Überregionale  Bedeutung des Weges hin.  

Ich verlasse mich aber auf die Anzeige bei Googlemaps.  Ein Abzweig auf eine Betonpiste sah sehr einladend aus. Aber nicht mehr mit mir!

In einer kleinen Bar fast oben am Gipfel das erste kleine Frühstückchen. Der Kaffee ist überall lecker und kostet um die 1,35€. Ein Sandwich noch dazu und ich bezahle 3€. Nach einigen Kilometern geht es wieder bergab. Der Fahrtwind ist kalt und ich muss die Jacke bei den schnellen Abfahrten immer anziehen. Irgendwo mache ich an einen großen Supermarkt meine erste Mittagspause mit Salat und Orangensaft. Ich gönne mir ja sonst auf dieser Tour nichts. Ein kurzes Nickerchen in der Sonne tut gut und schafft neue Energie herbei. Mein Nachmittagsberg war schon eine Nummer schwerer. Fast 3km bei gefühlten 10% Steigung gehen in die Knochen.

Ich habe ja Zeit und kann alles ruhig angehen. Ach ja, auf der Seilbrücke hat einer „Du kannst nicht immer 17 sein“ gepfiffen. Der Ohrwurm ging mit lange nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwie hat er ja Recht. Das gemeine an den Abfahrten und folgenden Steigungen ist für mich das es wenig Zeit und Strecke zum Erholen gibt. Ich entscheide heute von Etappe zu Etappe wie weit ich fahre. Nach 60 KM finde ich um 16.30 Uhr eine Pilgerherberge die mich nur nach Vorlage des Pilgerausweis aufnimmt. Alles wird hier streng Katholisch geprüft. Da erst um 17.00 Uhr jemand zum Registrieren kommt lege ich mich auf den gemähten Rasen und genieße die warme Nachmittagssonne mit den anderen Wartenden Pilgern. Für zwei dauert es zu lange. Sie gehen weiter. Wer kann der kann.  Ich lasse den langen Registrierungsprozess über mich ergehen, zahle meine 8€ und ruhe mich bis zum Abendessen erst mal aus. 

In einem neun Bett Zimmer bin ich allein. Die jungen Mädels aus Deutschland haben ein separates Zimmer. Bisher waren alle Herbergen günstig, sauber und angenehm.  Zum Abendessen nehme ich jetzt immer das Tagesangebot. Das ist eine Vorspeise, für mich meist die Nudeln in allen Varianten und ein Hauptgang, ich bevorzuge das Geflügel mit Brot und einem Getränk. Kostet so um die 11-15€. 

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