Lieber Robert
ich habe dein Buch Freidurchatmen fast komplett lektoriert und es ist mir ein Bedürfnis dir meine Meinung zu sagen.
Manchmal braucht es nur einen Satz um etwas in Bewegung zu bringen. Und dieser eine Satz von dir hat es geschafft. Du hast mich eingeladen in deine Reise hineinzulesen und was ich gefunden habe war viel mehr als eine Beschreibung von Kilometern oder Orten.
Du hast ein Buch geschrieben das keine Schublade braucht. Es ist kein klassischer Reisebericht. Kein Ratgeber. Kein Versuch sich selbst zu inszenieren oder zu optimieren. Freidurchatmen ist ein Buch über das Leben selbst. Über das Losfahren und Ankommen. Über das Verlieren und Finden. Über Menschen die dir begegnet sind und deren Geschichten du mit Würde weitererzählst.
Ich habe oft innegehalten beim Lesen. Manchmal habe ich gelächelt. Manchmal hatte ich einen Kloß im Hals. Und immer wieder habe ich gespürt wie viel Herz in deinen Worten steckt.
Du schreibst mit Klarheit aber auch mit Zartgefühl. Du erzählst mit Humor der niemals zynisch ist und mit Melancholie die nicht schwermacht. Deine Texte sind durchzogen von einer stillen Wärme von aufrichtigem Mitgefühl und einem tiefen Verständnis für das was Menschen bewegt.
Und ja es gibt da dieses orangefarbene Tuch das im Wind flattert. Es steht für einen Jungen der nicht mehr da ist. Und für all die Verluste die wir mit uns tragen. Du hast Worte gefunden für das Unsagbare. Du hast dich getraut ehrlich zu sein. Und genau deshalb ist dieses Buch so besonders.
Du willst nicht gefallen. Du willst verbinden. Und das gelingt dir mit jeder Seite.
Ich wünsche mir dass viele Menschen dieses Buch lesen. Nicht weil du perfekt bist. Sondern weil du zeigst was es heißt menschlich zu sein. Aufrichtig. Mutig. Berührbar.
Freidurchatmen ist ein stiller Weckruf. Eine Einladung zum Innehalten. Zum Weiterdenken. Und zum Losfahren.
Danke dass du dieses Buch geschrieben hast. Danke dass du es teilst.
Deine Lektorin