Mein Rad kam natürlich nicht durch die reguläre Gepäckausgabe dieses Gates. Ich wurde zum internationale Gate gebracht und gebeten zu warten. Fast eine halbe Stunde verbrachte ich dort. Ich nutzte die Gelegenheit mein Handy zu laden. Welches ich dann auch noch beim losradeln vergessen hatte. Dieses mal hatte ich Glück meinen Karton zu entsorgen. Der Duty Free Shop hatte gerade seine Kartons gefallten und nahm meine kleingeschnittenen auch gleich mit. Eine Herausforderung weniger.
Nach Tromsö in die Stadt führte ein gut ausgebauter Radweg. Es waren auch viele Norweger unterwegs. Auf meinem Stadtplan sah es so aus als müsste ich immer im Zick Zack radeln. Denkste, das waren Sepentinen. Bald schon hatte ich in diesem Gewusel der unaussprechlichen Straßennamen die Orientierung verloren. Ein Junges Mädchen schickte mich dann auch noch der Berg auf der anderen Seite wieder runter. Unten angekommen sah ich den Flughafen wieder. Ich war stinke sauer. Um zum Hafen zu kommen gönnte ich mir einen Bus. Der brachte mich auch zu meinem ersten Orientierungspunkt – einer Brücke. Von jetzt an ging es nur noch bergauf. Ich war nach zwei Stunden schon im Eimer. Meine geplanten 50 km konnte ich vergessen. Nach 30 km in der Hitze machte ich Pause an einem kleinen Waldstück. Nach dem Aufbau des Zelts wurden erst einmal die Klamotten aus der Tasche mit geplatzten Dose Bier gewaschen. Mein Kopfkissen war auch dabei. Ich hatte keine kraft mehr was zu kochen. Als Abendessen dienten die im Bier aufgeweichten Müsliriegel, eine Bockwurst und ein Brötchen. Zusammen mit der Cola und dem warmen Astra machte mich das schon glücklich.
Die Nacht war, wie schon befürchtet, hell wie der Tag. Nur etwas kühler. Bei 12 Grad verbrachte ich eine gute Nacht die erst am nächsten Tag um 7.00 Uhr vorbei war.
Die Krämpfe in den Beinen in der Nacht beschreibe ich nicht näher. Da es um 3.30 Uhr zu Regen begann musste ich mein Zelt in der Nässe abbauen. Heute gehe ich es ganz langsam an. Jetzt sitze ich an einem kleinen Campingplatz 10 km weiter und hoffe auf einen Kaffee und eine saubere Toilette. Die Tolle und abwechslungsreiche Landschaft machen viel der Anstrengungen wieder gut. Ich freue mich heute auf einen nicht so sonnigen Tag und viele Eindrücke.