Time to say goodbye
Die Reise neigt sich dem Ende zu, und mit ihr verblasst das Gefühl, die vier Jahreszeiten Südafrikas innerhalb von zwölf Tagen durchlebt zu haben. Von der Frische des Frühlings bis zur Wärme des Sommers, dem Herbstwind und den kühlen Morgen des Winters – alles schien in diesen Tagen verdichtet zu sein.
Nach dem Frühstück, dem letzten in Kapstadt, machten sich 27 Reisende auf den Weg zur bekannten Waterfront. Ein letzter Spaziergang, ein letztes Flanieren, eine letzte Chance, Souvenirs zu kaufen. Der Abschied hing bereits in der Luft, während die Möwen über uns kreisten – fast so groß wie Nilgänse. „Macht jetzt keinen Scheiß“, dachte ich, als ich ihre Schatten über uns spürte.
Die Uferpromenade lag ruhig vor uns, das Rauschen der Brandung im Ohr. Jogger zogen ihre Bahnen, Kinder lachten auf den Spielplätzen, und die Sonne wärmte unsere müden Schultern. In diesem Moment schien die Zeit langsamer zu fließen, und die Hektik des Alltags war weit entfernt. Eine Galerie am Ufer zeigte Bilder, die unsere Reise widerspiegelten – Momentaufnahmen, die die Vielfalt dieses Landes festhielten.
Wir nutzten die letzten verbliebenen Rand, um filigran gemalte afrikanische Kunst zu erwerben. Die Farben und Formen schienen die Essenz Südafrikas einzufangen, und es war ein tröstlicher Gedanke, ein Stück davon mit nach Hause zu nehmen.
Doch wie immer bei Gruppenreisen gab es Verzögerungen. Einige von uns interpretierten den Treffpunkt großzügig und warteten an einem anderen Ort. So wurden die Koffer hektisch verladen, während die Uhr gnadenlos tickte. Der Gedanke an das bevorstehende Boarding ließ ein mulmiges Gefühl aufsteigen, doch letztlich funktionierte alles wie gewohnt – chaotisch, aber erfolgreich.
Am Flughafen angekommen, verbrachten wir die Zeit bis zum Boarding in einem Restaurant, umgeben von anderen Reisenden, die sich ebenfalls auf den Weg in die Heimat machten. Ein letztes Bier, vielleicht auch zwei, und das unvermeidliche Fast Food – der Abschied nahm Gestalt an. Noch ein paar Gespräche, das gemeinsame Lachen über die Erlebnisse der letzten Tage.
Nun blicken wir dem Nachtflug nach Frankfurt entgegen, mit einem Zwischenstopp in Dubai. Der Gedanke an den langen Flug bringt eine Mischung aus Vorfreude und Wehmut. Südafrika bleibt hinter uns, doch die Erinnerungen nehmen wir mit – und sie werden uns lange begleiten.
Kapstadt, du warst gut zu uns. Time to say goodbye.