A – 26.08.2024 Mozart Radweg Salzburg nach Neumarkt am Wallersee 35 KM

Ein Tag in Salzburg – Vom Nieselregen zur Abendlichen Zufriedenheit

Manchmal beginnt ein Tag nicht mit strahlendem Sonnenschein, sondern mit einem leichten Nieselregen, der die Stimmung zunächst dämpft, doch letztlich für unerwartete Momente der Ruhe sorgt. So startete auch unser Tag in Salzburg, einer Stadt voller Geschichte, Kultur und Menschen aus aller Welt.

Der Besuch für mich im Barbershop war längst überfällig, und wie es in einer so traditionsbewussten Stadt zu erwarten ist, wurde dort noch mit allen Werkzeugen der Barbierkunst gearbeitet. Die Rasiermesser scharfen, die Scheren präzise und das Ambiente ein Hauch von Nostalgie. Es war ein Moment der Ruhe und der Pflege, der die Zeit zu verlangsamen schien – eine kleine Oase inmitten des städtischen Trubels.

Nach dem erfrischenden Stopp führte unser Weg uns vorbei am Schloss Mirabell, an den Wirkungsstätten Mozarts vorbei, durch die Getreidegasse, das pulsierende Herz Salzburgs. Ein Fluss mit einer Welle aus Menschen schob uns voran, Touristen aus aller Herren Länder, die alle auf der Suche nach dem perfekten Souvenir oder dem besten Fotospot waren. Doch statt die Magie der Umgebung in sich aufzunehmen, hetzten viele von Schaufenster zu Schaufenster, ihre Smartphones stets griffbereit für das nächste Selfie – besonders vor der berühmten Mozartstatue. Ich fragte mich: Wissen diese Menschen, woran Mozart eigentlich gestorben ist? Er, das musikalische Genie, erlag am Ende seinem kränklichen Körper und starb an den Folgen eines schweren Fiebers. Ein trauriges Ende für einen so bedeutenden Künstler.

Auffällig waren die zahllosen Mozartkugeln, die in fast jedem Geschäft aufgetürmt waren – die süße Versuchung in glänzendem Goldpapier verpackt. Doch bei einem Preis von gut 1,60 Euro pro Stück überlegt man es sich zweimal, ob man sich wirklich mit dieser Delikatesse eindecken möchte. Die Versuchung war groß, doch der Preis erinnerte uns daran, dass auch Tradition ihren Preis hat.

Während wir weiter durch die Altstadt schlenderten, hörten wir das Klappern der Fiaker, die mit ihren stolzen Kutschern durch die engen Gassen rollten. Fiaker – das sind die traditionellen Pferdekutschen, die Touristen eine Fahrt durch die historische Altstadt ermöglichen. Die Kutscher:innen, gekleidet in traditionellen Trachten, thronen erhaben auf ihren Sitzen, während die Pferde mit gesenkten Köpfen und teilnahmslosen Augen ihren Weg gehen. Ein Bild, das gleichzeitig an die Pracht vergangener Tage und die Mühsal der Tiere erinnert.

Gegen 14 Uhr riss der Himmel kurz auf und die Sonne zeigte sich hinter den Wolken. Ein Moment der Erleichterung und Freude, der jedoch nicht lange währte, denn bald machten wir uns auf den Weg Richtung Nordosten – hinaus aus der Stadt, hinein ins ländliche Salzburg. Auf dem Mozartradweg führte uns unser Weg wieder durch den Nieselregen, der uns sanft begleitete. Die Strecke war nicht ohne Herausforderung: Hügel rauf und runter, anstrengend, aber auch befriedigend. Die Radwege waren gut ausgebaut, führten uns durch die Natur, vorbei an Kühen und Ziegen auf den saftigen Weiden. Doch die Landwirte, die bei diesem Regenwetter Gülle ausfuhren, machten uns mit einem eher unliebsamen Duft vertraut – nichts für empfindliche Nasen.

Der Tag endete in Neumarkt am Wallersee, wo wir spontan ein Zimmer im Hotel Herzog buchten. Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies. Am Abend saßen wir entspannt im Wintergarten des Hotels, blickten auf die regnerische Landschaft, die in sanften Nebel gehüllt war, und spürten eine tiefe Zufriedenheit. In der Ferne können wir heute schon den Mattsee, das nächste Gewässer für Morgen sehen. Der Tag hatte uns vieles abverlangt, doch er hatte uns auch viel gegeben – vor allem die Erkenntnis, dass selbst im Regen ein unvergleichlicher Zauber liegen kann.

So endete unser Tag in Salzburg nicht nur mit einem leichten Gefühl der Erschöpfung, sondern vor allem mit einem Lächeln und dem Wissen, dass wir die Zeit sinnvoll genutzt hatten – ob im Barbershop, beim Spaziergang durch die Getreidegasse oder auf dem Mozartradweg. Der Regen hatte uns begleitet, doch letztlich fühlten wir uns bereichert und glücklich heute nicht im Zelt auf einem Campingplatz zu nächtigen


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