Der gestrige Abend lag wie ein samtener Schleier über uns, während wir an der improvisierten Tischrunde verweilten, die Karten in den Händen und das leise Knistern des Zeltstoffes im Ohr. Die flackernde Zeltlampe strahlte warmes Licht aus, wie ein einsamer Stern in der dunklen Wildnis, umgeben von der unendlichen Schwärze der Nacht. Der fast volle Mond, majestätisch und geheimnisvoll, durchbrach ab und an die dichten Wolken, die den Himmel wie ein schweres Tuch bedeckten. Sein silbernes Licht glitt sanft über die Landschaft, tanzte auf den Blättern und verlieh der Szenerie eine unheimliche, doch friedvolle Aura.
Die Luft war still, fast als hielte die Natur den Atem an. Nur das sanfte Rauschen des nahen Baches durchbrach die Stille, ein ewiges Flüstern des Wassers, das sich seinen Weg durch die Dunkelheit bahnte. Es war, als ob die Welt in einem tiefen Schlaf versunken war, eingehüllt in die tröstende Umarmung der Nacht.
Doch der Morgen kam mit einer anderen Melodie. Pünktlich um 6.57 Uhr erwachte die Stille abrupt, als das Entsorgungsunternehmen die friedliche Stille durchbrach. Das Klirren von Glas, das dumpfe Poltern von Containern – ein brausendes akustisches Feuerwerk, das keine Rücksicht auf den sanften Übergang von Nacht zu Tag nahm. Es war ein harscher Gruß, der die Camper unweigerlich in die neue Woche stieß, begleitet vom metallischen Echo des entleerten Glascontainers, das wie ein lauter Weckruf in die stille Morgendämmerung hallte.
So erwachte der neue Tag, nicht mit sanftem Vogelgesang oder dem Flüstern des Windes, sondern mit einem lärmenden, unerbittlichen Takt, der das Ende der Nacht verkündete. Doch inmitten dieses Geräuschchaos verblieb die Erinnerung an den stillen, mystischen Abend, der wie ein zarter Traum in der Dämmerung verwehte.
„Ein Regentag auf dem Weg von der Salzach zur Möll und Drau“ sagte Robert beim Abendessen
Der heutige Tag auf unserer Radreise begann vielversprechend, doch leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Unsere Route führte uns von der Salzach zur Möll und weiter zur Drau – eine landschaftlich reizvolle Strecke, die wir aufgrund des anhaltenden Regens nur bedingt genießen konnten. Der Himmel war grau verhangen, und die ansonsten so lebhafte Natur wirkte still. Kaum Vögel waren zu hören, als hätten sie sich vor dem nahenden Regen in Sicherheit gebracht.
Trotz des schlechten Wetters blieb unser Engagement für regionale Ernährung und Umweltschutz ungebrochen. Wir machten Halt bei einem kleinen Hofladen, der frische regionale Produkte anbot, und besorgten unser Tagesvepflegung. Am Radweg fielen uns zudem die zahlreichen Entsorgungsstationen für Glas, Kleidung und Müll auf, was das Bewusstsein für Umweltschutz in dieser Region eindrucksvoll unterstreicht. Viele Radwege sind von Abfallbehältern gesäumt, was es leicht macht, unterwegs Müll umweltgerecht zu entsorgen.
Die Strecke war angenehm zu fahren. Kaum Steigungen, und die Radwege waren in ausgezeichnetem Zustand. Auch der Verkehr auf den Straßen hielt sich in Grenzen, sodass wir meist ungestört vorankamen. Gegen 13.30 Uhr überraschte uns ein kurzer, warmer Regenschauer. Dank unserer neuen Regenkleidung von VAUDE blieben wir trocken – ein erster Test, den die Ausrüstung mit Bravour bestand.
Nach einer verdienten Kaffeepause vor Paternion – nur noch 25 Kilometer bis zum Ziel – kam gegen 15 Uhr der nächste Schauer. Doch dieser hatte es in sich. Es goss in Strömen, und die Fahrt wurde zur Herausforderung. Doch auch diese Hürde nahmen wir, motiviert vom bevorstehenden Ende der Etappe.
Der Campingplatz am See in Villach war gut ausgeschildert und schnell gefunden. Der freundliche Check-in und die ansprechende Speisekarte ließen uns das regnerische Wetter schnell vergessen. Die modernen Sanitäranlagen überzeugten uns durch ihre Sauberkeit und die großen Duschkabinen mit Regenduschen, die nach einem langen, nassen Tag besonders wohltuend waren. Auch das WLAN auf dem ganzen Platz war tadellos, und bei Fragen stand während der Geschäftszeiten immer ein Mitarbeiter zur Verfügung. Für 35 € bot der Platz ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Rückblick auf den Vortag: Campingplatz Sport Aktiv Erlebnis Camp in Obervellach
Der Campingplatz Sport Aktiv Erlebnis Camp in Obervellach, auf dem wir die Nacht zuvor verbrachten, hinterließ ebenfalls einen bleibenden Eindruck. Familienfreundlich und ideal für Gruppen geeignet, bietet der Platz Sitzmöglichkeiten unter schattenspendenden Laubbäumen und eine direkte Lage am Fluss Möll. Zwei Sanitäranlagen sorgen dafür, dass es nie zu Engpässen kommt. Besonders angetan waren wir von der guten Speisenauswahl, die neben herzhaften Gerichten auch große, leckere Eisbecher im Angebot hatte. Für zwei Personen und ein Zelt zahlten wir 30 €, was angesichts der umfassenden Ausstattung mehr als fair war.
Insgesamt war es ein durchwachsener Tag, der uns trotz des Regens die Schönheit dieser Region näherbrachte und uns zeigte, wie wichtig gute Ausrüstung und Infrastruktur auf einer Radreise sind.