Der vorletzte Tag unserer Urlaubsreise
Nach einer Nacht voller kräftiger Regenschauer erwachte der Tag mit einem glanzvollen Schauspiel der Natur. Der Himmel klärte auf, und als wir aus den Zelten krochen, strahlte uns eine sternenklare Nacht entgegen, durchzogen von einer funkelnden, zunehmenden Mondsichel. Es war, als hätte der Regen die Luft gereinigt und die Sterne näher herangeholt.
Der Platz, den wir fast für uns alleine hatten, war ruhig – kaum Betrieb in den sanitären Anlagen, was uns in unserem Morgenritual nicht störte. Wir machten uns auf den Weg zum kleinen Kiosk, der schon frühmorgens geöffnet hatte. Dort begrüßte uns der Duft von frisch gebrühtem Kaffee. Es war die perfekte Stärkung für einen vielversprechenden Tag. Der Kiosk bot ein einfaches, aber köstliches Frühstück an, das uns die nötige Energie für die bevorstehende Etappe gab.
Dank des sonnigen Morgens trocknete unser Zelt im Handumdrehen, und bald waren wir startklar. Heute stand nur eine kurze Etappe zum Walchsee auf dem Programm, was uns erlaubte, den Tag in aller Ruhe zu genießen. Der Weg führte uns entlang des Prienradwegs, einer Strecke, die besonders schön und informativ gestaltet ist. Überall gab es Hinweise auf die Natur, die nicht nur für Kinder spannend waren. Wir lernten viel über die heimische Flora und Fauna, während wir die frische Luft einatmeten.
Das Kufsteiner Tal eröffnete uns herrliche Panoramen, die uns immer wieder zum Staunen brachten. Auf halbem Weg machten wir eine Pause unter einem mächtigen Lärchenbaum. Die Geräuschkulisse war beruhigend – das sanfte Rascheln der Blätter im Wind, das gelegentliche Zwitschern eines Vogels, und in der Ferne das leise Murmeln eines Baches. Die Sonne wärmte unsere Muskeln, und in dieser Ruhe entspannten wir uns vollkommen. Vor uns erstreckte sich ein beeindruckendes Bergpanorama, das von der Baumgrenze markiert wurde. Je höher wir blickten, desto weniger Bäume gab es – überwiegend Nadelhölzer, und hier und da sahen wir ausgewaschene Rinnsale, die von hoch oben herabführten. Viele der Bachzuleitungen waren ausgetrocknet, ein stiller Zeuge des trockenen Sommers.
Als wir am Walchsee ankamen, fanden wir einen idyllischen Campingplatz direkt am Seeufer. Die Ruhe des Ortes umfing uns sofort, und wir richteten uns für die Nacht ein. Es war ein perfekter Abschluss für den Tag.
Am Abend wurde uns bewusst, dass die Tage bereits merklich kürzer werden. Die Sonne verschwand gegen 20:15 Uhr hinter den Bergen, und mit ihr kam die Feuchtigkeit. Wir zogen unsere Hoodies über und schlüpften in lange Hosen, um den kühlen Abendwind abzuwehren.
Kurz vor dem Sonnenuntergang trafen wir uns spontan mit Freunden zum Abendessen. Es war ein wunderbarer Abschluss für einen rundum gelungenen Tag – gutes Essen, gelassene Gespräche und das sanfte Rauschen des Walchsees im Hintergrund. Ein Tag, an den wir uns noch lange mit Freude erinnern werden.