Tag 1 07.05.2024 Lohfelden nach Lauenförde ca 90 KM
In der Nacht hat es geregnet. Unsere Abfahrt in Lohfelden war um 08:00 Uhr am Vorabend nach unserer Pastaparty so geplant worden. Diese von uns so genannte „Vaddertachstour“ fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. In 2024 jedoch unter einem ganz besonderem Motto. Der Mai ist der Motivationsmonat der Mukoviszidose engagierten Institutionen und deren Unterstützern. In diesem Jahr gab es wieder den MukoMove. Genau in unserer Reisewoche sollten, so ist das Ziel, durch die Unterstützer, in den verschiedensten Sportarten, mindestens 24000 Stunden Bewegung erbracht werden. Wir konnten unsere Stunden täglich in der App eingeben und so am Erfolg mitwirken. Ich meine eine gute Sache. Selbstverständlich waren wir beide, nicht abgesprochen oder geplant, mit den diesjährigen ansprechenden Shirts ausgerüstet, um die Mukoviszidose weiter in den Vordergrund der Menschen zu rücken und um für weitere Spender oder Unterstützer zu werben.
Ein besonderer Moment war für mich, als mich ein älterer Herr im vollen Zug ansprach und mich fragte was denn dieses unaussprechliche Wort auf meinem T-Shirt bedeutet. Jetzt hatte ich mein Podium und konnte im vollen Zug laut über die Krankheit, deren Verlauf und meine Erfahrungen mit Erkrankten sprechen. Alle hörten aufmerksam und gespannt zu. Für mich mit Gänsehaut behaftet war, als ein junges Paar aus dem Irak mit ihren beiden kleinen Kindern weitere Details zur Ergänzung beitrugen. Ich sage ganz stolz, dass wir mindestens 100 Menschen in den Bann der Aktion gezogen haben. Jetzt ein wenig mehr über das Radeln. Michael kommt aus Elmshorn und ist nach Kassel angereist. Dank der DB erreichte sein Blutdruck das ein oder andere Mal auf der Anreise einen neuen Höchstwert. Doch bevor es losgeht wird noch das Starterfoto von Martina am Haus geschossen. Wir beide in den Shirts und das ausgedruckte Aktionsmotto im Vordergrund. Ein tolles Gefühl. Der Nieselregen hat aufgehört. Es ist 8:20 Uhr und die Sonne findet ihren Weg durch die tief- und festsitzenden Wolken.
Unser Weg ging durch das ehemalige BUGA Gelände in Richtung der Fulda. Eine Streckenwahl, die wir schon nach wenigen Kilometern bereuten. Durch den Regen der vergangenen Stunden war der unbefestigte Weg schlammig und setzte sich an den Rädern fest. Bis zum Ende der Tour radelten wir mit den schmutzigen Rädern und einem schlechten Gefühl, zudem die Radtaschen auch dreckig waren und wir uns jeden Abend auch noch die Klamotten einsauten. 150 Minuten später, die erste Pause mit den geschmierten Broten am Weserstein in Hann Münden.
In dieser entspannten Pause hatten wir schon Kontakt zu Radlern, die von Norden kommend weiter zur Fuldaquelle wollten oder wie wir flussabwärts zur Wesermündung. Links der Weser ging es weiter, wo wir heute unser Zelt aufschlagen war noch nicht klar. Diese Entscheidung wollten wir später treffen, sobald uns unser untrainierter Körper ein Zeichen gab. Beim Lindenwirt in Wesertal war die nächste Pause geplant. Bei leckerem Cappuccino und ein oder zwei großen Stücken hausgemachten Erdbeerkuchen, natürlich mit einer ordentlichen Portion Schlagsahne, genossen wir die Pause auf der sonnigen Terrasse. Nebenbei luden wir die Radakkus nach.
Lauenförde und der Campingplatz Yachthafen am Drei Ländereck wurde von uns benannt. Der CP liegt idyllisch an einem Nebenarm der Weser. Kostete ca 15€ pro Person und Zelt. Die Sanitären Anlagen waren in die Jahre gekommen, sind jedoch sauber. In der kleinen Gaststätte hatte es einfache Speisen zu vernünftigen Preisen. Unsere Zelte standen direkt am Wasser. Dieser Standort wurde auch von den Schwänen und einem Entenpaar mit Kücken bevorzugt. Wir hatten das ein oder andere mal Mühe den Platz gegen die fauchenden Schwäne zu verteidigen.
Im Lauf des Abends stellten wir uns die Frage: „Können Schwäne verzehrt werden – was spricht dagegen?“ Hier die Antwort aus ChatGPT „Ja, Schwanfleisch kann verzehrt werden, aber es ist nicht sehr verbreitet und in einigen Ländern sogar illegal. In einigen Kulturen wird es als Delikatesse betrachtet, aber in anderen wird es aus ethischen oder ökologischen Gründen abgelehnt.“
Unsere erste Nacht im Zelt war frisch jedoch war es nicht kalt. Das Aufstehen am nächsten Morgen war noch mit einer gewissen, evtl. auch dem Alter geschuldeten Lautstärke verbunden. Am Morgen verzehrten wir an den Bänken und Tische vor der Gaststätte unser Frühstück in der uns wärmenden Sonne. Derweil konnten unsere beiden Zelte trocknen.
Tag 2. 08.05.2024 Lauenförde nach Hameln ca 95 KM
Hameln war heute als Ziel gesetzt. Die Sonne begleitete uns vom Start an. Von Osten aufsteigend verfolgte sie uns immer in Fahrtrichtung von rechts. Der Himmel war strahlend blau. Keine Wolke am Himmel. Das perfekte Wetter für den ersten Sonnenbrand. Michael stülpte über seinen Kopf unter den Helm noch ein Bufftuch. Er meinte ein Sonnenbrand auf der Kopfhaut müsse nicht sein. Wir radelten fast immer in Sichtweite der noch ruhigen Weser. Interessant fanden wir die Kiesabbaugebiete und die dadurch entstandenen Seen. Einige wurden schon in Naturschutzgebiete umgewidmet und von verschiedenen Tierarten bewohnt. Bevor wir in Höxter einradelten, hatten wir noch die Idee uns die Klosteranlage Corvey anzuschauen. Es blieb bei der Idee. Zum einen ist das betreten mit einem Rad untersagt und zum anderen hatte uns der „Wächter“ in einem sehr bestimmenden Ton darauf hingewiesen, dass wir erst eine Eintrittskarte erwerben müssen. So hatten wir uns unsere erste kurze Pause nicht vorgestellt. Corvey wir besuchen dich später mit mehr Zeit einmal. Nur kurze Zeit später erreichten wir Höxter ohne Eintritt zu entrichten. Die Spuren der Landesgartenschau sind heute noch sichtbar und sehr präsent. Die breite und behindertenfreundliche Uferpromenade läd in der Sonne zum rasten ein. Die vielen Fußgänger sind wohl aus Bussen entsprungen. Die Menschenmenge erschwerte, Monate nach dem offiziellen Ende des Events, das Durchkommen für langsame Radler. Es ist alles für einen Familientag vorhanden. Die Kids können sich an den Sportgeräten messen und austoben. Für die Eltern gibt es viel zu bestaunen und zu lesen.
Wir sind immer wieder an den verschiedensten Skulpturen hängengeblieben. Kleine, fragile Werke aus Glas oder mit anderen Materialen vereint oder auch die unzähligen Kunstwerke der Kinder waren zu bestaunen. Es ist schon klasse zu welchen anmutigen Kreationen wir Menschen fähig sind. Wenn wir nur dazu eingeladen werden tief in solche Themen einzutauchen und uns einem anderen Blickwinkel erlauben und von den bestehenden und vorherrschenden Konventionen loslassen. Höxter war richtig schön!
Das Städtchen Bodenwerder war nach weiteren ca. 40 KM unser nächstes Ziel um eine Rast und Ladepause einzulegen. Bis wir mitten im schönen Örtchen angekommen waren, wussten wir beide noch nichts von Herrn Hieronymus Carl Friedrich von Münchshausen. Vor dem ihm gewidmeten Museum ruhten wir oder besser ich mich in der prallen Sonne langgesteckt aus.
Ich erinnerte mich, bei meiner Radtour durch das Baltikum schon mal den Herrn Baron, auf einer Kanonenkugel sitzend im roten Gewand, gesehen und fotografiert zu haben. Lange ist es her. Im Nachhinein beim Schreiben der Zeilen goggle ich noch ein wenig. Bingo! Er hat auch im Baltikum einen Teil seines Lebens verbracht. So schließt sich der Kreis der Erinnerungen.
Nach weiteren 25 KM erreichten wir Hameln. Heute war der Tag vor dem „Vaddertach“ und das bedeutet? Wir durften nicht vergessen das Frühstück und die Tagesverpflegung für den Feiertag mit einzukaufen. Bei einem gut sortierten REWE fanden wir schnell alles. Der Campingplatz war auf der anderen Seite der Weser gelegen und schon von weitem sichtbar. Michael konnte ganz entspannt die letzten Kilometer radeln. Bei mir war es etwas anders. Bei unserer Pause in Bodenwerder konnte ich mich regenerieren und meinen körperlichen und geistigen Akku laden – beim Rad hat es nicht geklappt. Reichweitenanzeige 1 KM das Ziel vor Augen radelte ich weiter und bin mit der letzten Pedalumdrehung angekommen. Wir hatten einen super freundlichen und emphatischen Check in. Alles, wirklich alles wurde uns erklärt. Wir hatten nach diesem check in durch die überaus schöne junge Dame keine Fragen mehr. Sie war sehr bezaubernd. Nachdem ich sie zum Ende nach ihrer Herkunft fragte, war mir auch klar warum. Sie kam aus Bolivien und das sah „Mann“ ihr auch an und wurde verzaubert. Nachdem wir auf dem gepflegten Platz die Zelte aufgestellt hatten gingen wir in das Sanitärgebäude. Das zweite Highlight auf diesem Platz. Ohne Gleichen modern, individuell und stillvoll eingerichtet, mit allem ausgestattet, angenehme lateinamerikanische Musik im Hintergund und vor allen Dingen Top sauber. Hut ab vor einer solch stark frequentierten Einrichtung.
Eigentlich hatten wir uns auf viele Tausende wusselnden schwarzen Ratten in der Nacht leuchtenden Augen eingestellt. Nun ja, manchmal kommt es eben anders als „Mann“ es sich vorstellt. Zum Abendessen gingen wir in die Stadt. „Im Wirtshaus“ bestellten wir uns Schnitzel und Fischteller mit leckerem Einbecker Bier vom Fass. Das Schnitzel war so groß, dass ich mir die Hälfte habe einpacken lassen. Das ist schon mal eine Aussage.
Bevor wir in unseren Herbergen verschwanden genossen wir den Blick in den Sternenhimmel mit einem Tagesabschlussbier.
Tag 3. 09.05.2024 Hameln nach Stolzenau ca. 110 KM geplant
Wir hatten eine sehr ruhige Nacht. Gegen 5 Uhr weckten uns die Sonne mit ihrer Wärme und die Vögel mit ihrem angenehmen Gezwitscher. Ich habe gelernt mich vor dem Aufstehen zu strecken und zu dehnen. Auf der hochwertigen Isomatte von ThermaRest ist das sehr einfach und komfortabel. Das Herauskrabbeln aus der 1000000 Sterne Herberge ist dann mit weniger stöhnenden Geräuschen verbunden. Michael kümmerte sich um den Kaffee welchen wir auf den vielen vorhandenen Bänken und Tischen mit unseren Frühstücksvorräten in der Sonne genossen. Derweil trockneten unsere Zelte. Dieser Campingplatz ist einer der wenigen von mir besuchten der auf alle Fälle 5***** verdient hat. Bis zum Mittag war noch recht wenig auf dem Radweg los. So konnten wir nebeneinander herrollen und die Natur bei so manchem tiefgründigen Gesprächen genießen. Wir passierten zwei weitere Campingplätze. CP Doktorsee und CP Paradies Sonnenwiese. Beide hatte ich als Alternative auf meiner Liste. Im Nachhinein gut das wir sie nicht wählen mussten. Wir passierten direkt an der Weser an einer ehemaligen Fährstelle ein Ausflugslokal. Ganz besondere Aufmerksamkeit riefen bei uns die verschiedenen Gärten hervor. Sauber angelegt in einer ordentlichen Reihe befanden sich nebeneinander ein Obst-, Kräuter- und Biergarten. So eine Anlage habe ich noch nirgends in dieser Kombination gesehen.
Auf jeden Fall ist dieser Ort einen erneuten Besuch wert. Rechts von uns befand sich das Stillgelegte Gemeinschaftskraftwerk Veltheim. Wir waren von der imposanten Bauruine so abgelenkt das wir, was glaubt ihr wohl?
Wir sind der Straße nicht nach links gefolgt sondern rechts abgebogen und haben an dieser Stelle den Radweg verlassen. So weit so gut. Nach einem Kilometer ist uns aufgefallen, dass die grünen Hinweisschilder fehlen und wir jetzt auf Radwegen in einem
Knotenverbund folgten. Das bedeutete für uns sich jetzt mal mehr zu konzentrieren und den neuen Symbolen zu folgen. Jedoch auch das wir Anstiege vor uns hatten. Wir nahmen es gelassen und folgten den Zahlen bis nach Porta Westfalica. Unseren Radweg erreichten wir nach einer rasanten und kühlen Abfahrt mit bis zu 50km/h wieder.
Ab hier war dann die nächsten Kilometer bis nach Minden Party angesagt. Wir passierten die Jugendlichen Gruppen sehr vorsichtig. Unser klingeln war sowieso nicht mehr zu hören. Wir erinnerten uns dran, dass wir auch diese Zeit erlebten. Arbeiten, Party, Stempel auf der Hand, keine Dusche, kein Schlaf und am nächsten Morgen wieder zum Dienst. Es war sehr gut zu erkennen wie emanzipiert die Gruppen waren. Zu unserer Zeit waren nur wir Jungs unterwegs. Heute sind auch die Mädchen dabei. Alle zusammen zeichnet die Hand welche eine Flasche Bier, egal von welcher Brauerei, fest umklammert. In Minden machten wir in der Nähe des Weserstadions an einer Minigolfanlage unsere Pause. Wir konnten die Akkus bequem laden und einen leckeren Snack einnehmen. Dazu teilten wir uns noch das übrige Schnitzel vom Vorabend. Auch hier lud wieder eine Rasenfläche zu einem Nickerchen ein. Wir warfen noch einen kurzen Blick auf die imposante Schleusenanlage und das Wasserkreuz. Noch ca. 40 Kilometer waren es bis zum CP in Stolzenau. Wir ließen uns Zeit und kamen dennoch schon um 16:30 Uhr dort an. Der Empfang war freundlich und auch zuvorkommend. Wir wurden zur Zeltwiese gebracht. Unser Platz war direkt an der Weser. Erste Reihe.
Nach dem Zeltaufbau und dem Duschen in der gepflegten Sanitäranlage gingen wir noch ins Hotel zur Post essen. Diese Lokalität mit einem ansprechenden und ruhigen Biergarten können wir nur empfehlen. Am Zelt zurück angekommen bemerkte ich das mein Portemonaie mit allem weg war. Im Nachhinein habe ich erfahren das es mir vor dem Zelt aus der Hosentasche gerutscht ist. Im Nachhinein meine teuerste Übernachtung auf einem Campingplatz. Wir hatten wieder eine ruhige Nacht. Selbst die direkt vor unseren Zelten vorbeiziehenden Frachtkähne störten uns mit ihren dumpfen und monotoren Geräuschen nicht.
So ganz nebenbei hatte Michael schon in Bad Karlshafen die nächste Tour vorgeschlagen. Beim Abendessen haben wir sie festgemacht. Wir machen die Hauptstädte Tour. Es wird im nächsten Jahr von Berlin nach Bonn die erste Etappe geradelt. Dieser Radweg wird auch Radweg Deutsche Einheit genannt. Bis 2026 sind wir dann erstmal verplant.
Tag 4. 10.05.2024 Stolzenau nach Verden ca. 75 geplante KM
Heute hatten wir ganz besondere Herausforderungen. Zum einen unser Tagesziel in Verden zu erreichen und zum anderen mussten wir uns einschätzen in welcher Zeit wir die geplanten 75 KM schaffen würden.
Mit diesen Informationen im Hinterkopf besorgten wir uns in der Bäckerei nahe dem CP in Stolzenau unseren Tagesproviant. Da die Sonne so schön auf die Stühle und Tische schien wurde es auch noch ein Kaffee.
Vorweg noch die Information das ich am Samstag in Blexen sein musste und Michael die Fähre in Blexen nach Bremerhaven noch vor 12.00 Uhr erreichen musste um pünktlich am Sonntag Abend in Elmshorn anzukommen. Dieser Teil der Strecke war etwas besonderes welches die Beläge der Radwege betraf. Von feinstem Asphalt über losen fein- oder grobgeschottert, unbefestigte Passagen oder das bei Radlern ganz besonders beliebte Kopfsteinpflaster in allen Größen. Bis zu unserer Pause in Nienburg radelten wir an Spargelfelden vorbei. Die einen waren schon mit dem Königlichen Gemüse in voller Frucht, die anderen erste frisch angelegt. Eines hatten beide gemeinsam. Die Beete waren wie aus dem Bilderbuch angelegt und gepflegt. In Nienburg fanden wir eine Bank in der Sonne. Die Dame neben uns, die lautstark mit einer Freundin in einer mit unbekannte Sprache telefonierte störten wir nicht. Michael nutzte die Zeit um sich eine neue Zahnbürste zu besorgen. Auch er hatte etwas verloren/vergessen. Ich nutzte die Pause um meine EC Karte zu sperren und mir eine neuen Gesundheitskarte bei der AOK zu bestellen. Auf den Feldern an der Weser und in den Kiesgruben standen Störche und suchten nach Futter für die Jungtiere in den Horsten.
Und wieder stellten wir Köche uns die Fragen: Wieviele Storchennester gibt es bei uns was ist dran an dem Spruch „Da brat mir mal einer einen Storch“? Natürlich hat Google die Antwort parat. „ Störche sind in vielen Ländern geschützt und dürfen daher nicht gejagt oder verzehrt werden. In Deutschland steht der Weißstorch (Ciconia ciconia) unter Naturschutz. Das Bundesnaturschutzgesetz und andere internationale Abkommen wie das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) schützen diese Tiere. Daher ist es illegal, Störche zu töten oder zu essen.
Bezüglich der Anzahl der Storchennester in Deutschland: Im Jahr 2020 gab es schätzungsweise rund 7.100 besetzte Weißstorchennester in Deutschland. Diese Zahl kann variieren, da sie von Jahr zu Jahr von Faktoren wie Wetterbedingungen und Nahrungsverfügbarkeit abhängt. Die Bestände des Weißstorches in Deutschland haben sich in den letzten Jahrzehnten erholt, was unter anderem auf erfolgreiche Naturschutzmassnahmen zurückzuführen ist. Es gab sehr viele große Höfe, vorbildlich aufgeräumt. Jedoch auch den ein oder anderen in einem bedenklichen Zustand. Wir beide mutmaßen, dass es wohl keinen Nachfolger gibt und die Felder an die verbleibenden Bauern verpachtet würden.
So dann und wann radelten wir an einem geraden Seitenkanal der Weser entlang. In den Dörfern und in den Vorgärten der Höfe blühte der Rhododendron in allen möglichen satten bunten Farben. Ich persönlich mag diesen Strauch. Doch woher kommt er? Solche Fragen stelle ich mir beim radeln. ChatGPT hat die Antwort parat. „Der Rhododendron stammt ursprünglich aus den Bergregionen Asiens, insbesondere aus China, Japan, Korea und dem Himalaya. Heute findet man ihn jedoch in vielen Teilen der Welt, da er aufgrund seiner attraktiven Blüten und seiner Anpassungsfähigkeit eine beliebte Zierpflanze ist.“
Eigentlich ist es nicht mehr weit bis nach Verden wenn da nicht die Umleitung wegen der Stromtrasse wäre. Aus den geplanten 75 KM wurden jetzt 90 KM und die Zeit bis zur ersten möglichen Abfahrt des Zuges in Verden immer kürzer. Also in die Pedale gehen den Wind antreten und hoffen das wir es schaffen. Sonst verlieren wir zwei Stunden.
Die Zugverbindung wurde erreicht. Was auch sonst. Das Radabteil war schon gut gefüllt. Wir beide passten mit den Rädern noch gut und problemlos rein. An den weiteren Stationen wurde es schon enger und lauter. Selbst in Bremen ist niemand ausgestiegen sondern es wollten noch mehr Radler rein. Wir mussten den Zug nach Norddeich in Hude verlassen. In diesem Zug hat auch die anfangs erwähnte Unterhaltung stattgefunden. Beim warten in Hude auf unseren Loop Anschlusszug merkten wir schon den kalten Wind. Die kurze Hose und das Shirt waren nicht mehr ausreichend. Bis zum CP in Nordenham war es nicht mehr weit. Das war gerade noch auszuhalten. Wir bauten unsere Herbergen auf besuchten das Sanitärgebäude, tranken das obligatorische Zeltaufbaubier und begaben uns zum Hotel am Markt um den letzten gemeinsamen Abend diese Tour zu feiern.
Am nächsten Morgen ging es in aller Frische zum Weserstein nach Blexen in der Nähe des Segelflugplatzes. Hier schossen wir das abschließende Foto in unseren MukoMove Shirts unter blauem Himmel. Wir sind beide stolz das wir mit unseren Radeln und den Gesprächen auf dieser Tour zum Erfolg der Aktion beitragen durften. Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei. Danke fürs bis zum Ende lesen. Michael & Robert.
2 Antworten zu “D – Weserradweg von Lohfelden nach Verden 390 KM 07.05-10.05.2024 MukoMove”
Mein lieber Robert,
ja ich habe in einem Zug bis zum Ende gelesen. Spannend und informativ von Dir geschrieben (wie immer!). Tolle Aktion und hervorragendes Engagement. Viel Erfolg weiterhin auf Deinen Touren für eine gute Sache.
In alter Verbundenheit – Ulrich
Hallo Ulrich
Vielen lieben Dank für deine Zeilen.
Das radeln macht richtig Freude und gibt mir eine hohe Zufriedenheit.
Ich genieße jeden geradelten Kilometer für die „Gute Sache“
Bis bald – Robert