Ein sportliches Erlebnis beim Greenpoint Park Run

28.09.2024

Kapstadt, Greenpoint Park

Mit einem kräftigen Wind aus Nord-Nordwest, der bis zu 29 km/h erreichte, war heute definitiv nicht der Tag, um auf das Meer hinauszuschippern. Hier, am Kap der guten Hoffnung, wo Atlantik und Indischer Ozean aufeinandertreffen, können die Wellen gewaltig sein – es wäre mehr als nur ein sanftes Schaukeln geworden. Stattdessen zog es mich zum Greenpoint Park Run, einer wöchentlichen Veranstaltung, auf der ganzen Welt die ein anderes Abenteuer versprach.

Im Frühstücksraum herrschte noch Stille. Nur die „frühen Vögel“, die Raucher, holten sich ihren ersten Kaffee, während Geschäftsleute mit ernster Miene am Buffet vorbeizogen – der Samstag war für sie wohl nicht der Tag der Entspannung. Im Gegensatz dazu saß ich angespannt da, wartend auf mein Uber. Das Wetter zeigte sich launisch: Wolken bedeckten den Himmel, 13 Grad Celsius, doch der Wind ließ es eher wie 8 Grad wirken. Trotzdem war meine Stimmung optimistisch, als ich auf den Greenpoint Park zulief.

Mit Teilnehmern aus aller Welt – von Holland über Russland, Neuseeland, Deutschland bis Schottland – sammelten sich insgesamt 346 Läuferinnen und Läufer. Die Schnelle Strecke führte uns vorbei am Stadion der Fußball-WM 2010, weiter an einer beeindruckenden Rugbyanlage mit etwa acht Feldern und anderen Sportstätten vorbei. Die zwei Runden durch den Park waren nahezu eben, was ideal für schnelle Zeiten und Anfänger war. Die Natur schien noch im Winterschlaf zu sein, kurz vor ihrem Frühlingserwachen, und dennoch lag eine positive Energie in der Luft.

Interessante Gespräche entstanden, insbesondere mit deutschen Teilnehmern, die von ihren eigenen Parkrun-Erfahrungen erzählten. Eine fest installierte Trinkstation sorgte für die nötige Erfrischung, während überdachte Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einluden – leider nicht windgeschützt, was an diesem Tag spürbar war.

Was besonders auffiel, war das Engagement der freiwilligen Helferinnen und Helfer, die in allen Altersklassen vertreten waren und mit einem Lächeln und aufmunternden Worten den Parkrun zu einem einzigartigen Erlebnis machten. Eine besondere Ehrung erhielt ein Läufer, der bereits zum 300. Mal teilgenommen hatte – ein Moment der Inspiration für alle.

Nach 5 Kilometern lief ich schließlich glücklich und mit einem breiten Lächeln als 127. Läufer

und 70. Mann ins Ziel. Stolz über das Erreichte, aber auch ein wenig erschöpft, freute ich mich auf das zweite Frühstück im Hotel, wo ich meine Energiereserven auffüllte. Ein sportlicher Samstag, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.