Es geht dem Ende entgegen. Nur noch so viel Kilometer wie ich mag. Jetzt mache ich mich nicht mehr kaputt. Somal ich ja noch gar nicht weiss ob es sich der Einsatz für den Mukoviszidose eV in Kassel gelohnt hat. Der heutige, in Nebel und leichtem Regen, begonnender, Tag hatte es in sich. Aus Drobeta-Turnu Severin bin ich, trotz der vielen roten Ampeln, gut rausgekommen. Bis Hinova ging es der stark befahrenen Straße auf dem Seitenstreifen entlang. Auf dem Seitenstreifen immer ganz links zu fahren habe ich mir angewöhnt. Kommen die Fahrzeuge schnell von hinten an und kommen nicht vorbei bremsen sie ab. Meistens jedenfalls. Kommen sie mir zu nahe habe ich noch den Meter bis zur Leitplanke für mich. Der Seitenstreifen ist nicht so einfach durchgehend zu befahren. Es findet sich auf Ihn so einiges. Angefahrene Tiere, meist Hunde die meist wie kleine Füchse aussehen. Jedenfalls bellen die nicht mehr und auch das jagen von Radlern lassen sie jetzt. Danach folgen Gummireste von geplatzten Reifen, Holzreste und jede Menge Metallreste. Die vielen tiefen Schlaglöcher nicht zu vergessen. Ab Hinova habe ich 150HM vor mir. Es geht in das Landes innere. Immer Bergauf. Ich schiebe. Die Zeit habe ich eingerechnet. Sanfte Steigungen mit bis 12%. Die Strecke brachte mir heute zwar die Berge aber auch 20KM weniger ein. Ab hier habe ich die, für uns deutsche, nicht fassbare Armut kennen gelernt. Sollte sich jemand erlauben über Rumänien zu sprechen, der nur in den Feriengebieten unterwegs war, der die heutige Strecke nicht abgefahren ist zu urteilen ist Er oder Sie ein großer “Dummschwätzer“. So viel Armut, abseits der Touristischen Punkte, schreit zum Himmel. Ich habe noch nie kleine Kinder erlebt die mit Money, Money rufen auf mich zurannten. Jugendliche die ganz gezielt mit der Aussicht auf €uros auf mich zu gekommen sind. Mein Sicherheitsabstand, egal ob ein Auto hinter mir war, war 2 Meter oder mehr. Ich kann jetzt die “Begründen Anlagen“ zwischen den Häusern und der Straße verstehen. Sie sind mit liebe und engagement angelegt worden. Auch wenn sie für uns deutsche nur ungepflegt aussehen. Ich selbst habe die Frauen gesehen die mit einer kleine Harke die Böden bearbeiteten. Für uns sieht das alles billig und schäbig aus. Die Menschen hier habe nicht mehr. Sie machen aus allem mit den wenigen (kleinen) Mitteln das Beste. Meinen Respekt und Hut ab davor. Die beiden Bergetappen hatten es in sich. Die meiste Zeit bin ich geschoben. Hier hatte ich die Zeit zum Nachdenken. Das war auch gut so. Kurz nach Maglavit ging es wieder auf die E79. aber kaum Verkehr. Auf den Grundstücken der angrenzenden Autohändlern konnte ich die Herkunft der PKW erkennen. Sauber sortiert nach Türen, Kotfügeln oder anderen Ersatzteilen. Es findet sich so manches Auto aus Deutschland hier wieder. Heute habe ich mir keine Pause aus Angst vor den streunenden Hunden oder bettelnden Kindern gegönnt. In einem Lokal, an der Stelle an der ich auf die 56 abbiege mache ich Pause. Meine erste, so richtige Pause. Mein erster Versuch um Kontakt mit Zuhause aufzunehmen. Ja WIFI da. Aber die Bandbreite unzureichend. Sollte etwas passiert sein so gibt es ja noch die SMS. Keine Panik. Alles ist organisiert. Hier völlig fertig angekommen tropft mir der Schweiß aus meinen Shirts auf den Boden. Das hatte ich auch noch nicht. Der heutige Tag war eine herausforderung für meine Psyche. Nach Calafat rolle ich die letzten KM in Trance hinein. Auf der Brücke mache ich die letzten Fotos von meinem Unverständnis. Hier gibt es einen Bahnhof der mich in die Hauptstadt “Bucaresti“ bringen kann. Er ist mein erstes Ziel in Calafat. Am Bahnhof ist alles zu. Dienst von 6.00 h bis 12.00h. Soviel kann ich lesen und verstehen. Zum Bahnhof bin ich hinuntergerollt. 500 Meter vorher war ein Hotel. Da bin ich heute untergekommen. Nobel. Für 115 Lei. Das reichhaltige Abendessen kostete nochmal 50 Lei. Noch immer ist nicht geklärt wie ich nach Bucaresti komme! Am Bahnhof verstehe ich aus den Zetteln “Nur Bahnhof“. Also Plan B. Wer kann helfen? Eine sehr liebe, aus Rumänien stammende Bekannte, sie wohnt jetzt in Essen wird von mir über “Whats App“ kontaktiert. Sehr schnell meldet sie sich bei mir, natürlich mit den entsprechenden gewünschten Informationen zurück. Ich freue mich sehr. So sollte eine Freundschaft über viele Grenzen funktionieren. Danke Lia für diesen so umfangreichen Einsatz an diesen Tag. Das alles so ganz nebenbei im Dienst erledigt. Lia du bist meine Engel an diesem so überwältigenden Tag. Danke dir dafür. Der heutige Tag ist zwar im Kopf sortiert aber noch nicht alles ist dokumentiert. Bitte gebt mit die Chance die Restlichen Eindrücke in den nächsten Berichten zu beschreiben. Heute bin ich 102 KM für den guten Zweck in 6.25 h geradelt. Macht 16 KMH im Schnitt bei 394 HM hoch und 424 HM runter.