BG – 05.05.2014 Dobric – Provadia (EV6)

Am heiligen Sonntag ging es um 9.00 Uhr sehr gut ausgeschlafen und für umgerechnet 9.00 €uro sehr gut und mit einer Auswahl die es mit jedem Deutschen Mittagsbuffet aufnehmen kann satt los. Zu satt. Es waren gerade mal 8 c und fing als ich das Hotel verließ leicht an zu regnen. Ich bin ja optimistisch. Mit kurzen Hosen los gefahren. Nach 5 KM der erste Halt. Die Gamaschen über die Schuhe. Der Rest war schon durchnässt. In der Hoffnung, dass die Sonne bald kommt ging es weiter in Richtung bulgarischer Grenze. Nur einmal musste ich nach dem Weg fragen. X Male habe ich angehalten um die Brille, die noch durch eine Schirmmütze geschützt war, zu reinigen. Wie sollte es anders sein, nahm der Wind auch noch zu. Allerdings kam er von hinten und schob kräftig mit. Nach 60 KM war die Grenze erreicht.
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Kurz voher kam die Sonne aus den ersten Wolkenlücken heraus. Gleich wurde es warm. Das tat mir gut. Der freundliche Grenzbeamte sprach deutsch. Da er mich nicht so recht mit dem Typen im meinem Reisepass zusammen bringen konnte, fragte er noch einen Kollegen. Ohne Brille und mit genormten Blick kam ich dann doch durch. Wir redeten über Deutschland und über Mannheim. Er meinte deutsch ist eine gute Sprache, aber die Menschen in Mannheim sprechen ein anderes Deutsch. Das war für ihn immer schwer zu verstehen!! Ich durfte jetzt an der geschlossenen Schranke vorbei in Bulgarien einreisen. Ach ja, er meinte noch bis Dobric sind es 53 KM. Das ließ mir keine Ruhe. Nach meiner Planung sollten es nur noch gute 30 KM sein. Die Lösung war schnell gefunden. Er hatte 53 KM mit 35 KM verwechselt. Ich schob die Schuld auf die Mannheimer. Jacke gewechselt und Gamaschen auszogen ging es weiter zu einem sonnigen Rastplatz. Meine Pause verbrachte ich an einer ausgedienten Tankstelle. Auf der Mittelinsel machte ich es mir auf dem Boden bequem. Angelehnt an einem Pfeiler saß ich fast 45 Min in der wärmenden Sonne. Die Shirts auf dem Boden ausgebreitet und die Jacken über das Rad zum Trocken ausgebreitet. Das tat gut. Ich quälte mich immer rauf und runter nach Dobric rein. Nach langem Suchen fand ich ein Hotel mit Restaurant. Eine Perle. Ich fragte ob ein Zimmer frei sei. Der freundliche Herr sagte: “ NEIN“! Mein trauriger und schon ziemlich fertiger Blick verschafften mir dann doch noch ein Zimmer in diesem Hotel. Die Zimmer wurden am Sonntag nicht gereinigt, waren aber nicht belegt. Er zeigte mir eines und sagte er würde das Bett beziehen und mir Handtücher geben. Der Boden und das zweite Bett im Zimmer, ebenfalls die Dusche würden so bleiben. OK. Die Dusche war unbenutzt und das Hotel eine Perle. Ich sagte kein Problem. Er meinte noch das Zimmer kostet 40 Ron. Er würde mir aber 50 % geben. Hallo? Ein Zimmer in dieser Kategorie für etwa 10 €?- Gerne! Das Abendessen war reichhaltig und lecker. Gegen 21 Uhr begann ein Gewitter direkt über der Stadt. Es blitze und donnerte, begleitet von heftigem Regen bis 23 Uhr. Die Temperatur fiel stark ab. Am Morgen nach einem leckeren Kaffee musste ich erst an mein Rad kommen. Der Mitarbeiter, Sohn, hat den Schlüssel für die äußere Kellertüre mitgenommen. Also das Rad durch den Keller schieben. Vorbei an der Metzgerei, der top sauberen und bestens eingerichteten Küche, durch den Lieferanteneingang nach draußen. Alles gut. Die Frau sprach sehr gut deutsch. Bei bewölktem Himmel und nur 6C ging es los. Die Straße aus der Stadt hinaus hat mein Garmin schnell gefunden. Heute kam der Wind von rechts vorne. Die Backe war nach einer Stunde taub. Um 11 Uhr wechselte ich an einer Bushaltestelle die kurze in eine lange Hose und das zweite Bufftuch diente als Mütze.
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Bis 13 Uhr ging es immer auf und ab. Links neben mir war eine alte Fabrik. Sie sah heruntergekommen und verlassen aus. Ich wollte mich an der Einfahrt an dem kleinen Häuschen vor dem Wind schützen, essen und mich erholen. Die Hütte war besetzt. Mit Händen und Füßen erklärte ich der Dame, dass ich nur rasten wolle. Sie nickte und ging rein. Ahhhh endlich kein Wind mehr.  Das tat gut. Mein Käsestück war aufgegessen und ich wollte gerade los. Da kam die Frau mit einem Becher und einem Teebeutel auf mich zu. Ich nickte und sagte: „ja, ja“. Minuten später holte sie mich rein. Im Raum waren noch ein etwa 150 KG schwerer Mann, ein Sofa, ein Holzofen zwei Schreibtische und zwei Computer. Das war bestimmt eine Außenstation der NSA, dachte ich so vor mich hin. Der Mann interessierte sich für meine Tour. Flux hatter er Google Earth auf und wollte alles wissen. Vor allem, wie es in der Ukraine war. Natürlich gab er mir den WIFI Code. So konnte ich ihm meine I-Net Seite zeigen. Gerne ließ er ein Foto von sich machen. Also doch kein Agent! Er zeigt mir einen anderen als den von mir ausgewählten Weg nach Povadija. Klasse nur noch einmal den Berg
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hoch und dann mit Schiebewind immer lange Abfahrten runter. Ein Traum. Schnell hatte ich die 30 KM hinter mir. Es dauerte nicht lange, bis ich die einzige Herberge gefunden hatte. Das Zimmer ist einfach, einer spricht deutsch und um 18 Uhr gibt es was zu essen. Was will ich mehr. Duschen werde ich heute nicht.
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Morgen habe ich 80 KM bis nach Ajtos über viele Hügel vor mir. Ich wünsche mir Sonne und Schiebewind. Es gab heute nur eine Hundeattacke. Jedoch gibt es hier sehr viele Igel, die verendet am schmalen Rand der Straße liegen. Nur nicht über einen drüberfahren. Das wäre, so denke ich, mein erster Platten auf der Tour.

2 Antworten zu “BG – 05.05.2014 Dobric – Provadia (EV6)”

  1. Hallo Robert, die haben in ihrem Häuschen bestimmt die letzten Jahre auf dich gewartet. Endlich mal was los bei denen. Wünsche dir auch Rückenwind und angenehme Temperaturen.

    • Hallo Günter,

      Das glaube ich auch. Mit meinem roten Gesicht und der blauen Nase, nochdazu das Bufftuch auf dem Kopf dachten die bestimmt jetzt kommt eine Invasion auf das Firmengelände
      Danke für die Wünsche sie werden wohl nicht alle in Erfüllung gehen. Bald ist es vorbei. Schade eigentlich. Robert

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