N – 06.07.2016 Bugøyfiord nach Neiden  (Nordkapp)

Viele Vogelstimmen weckten mich heute am frühen Morgen. Es war noch vor 6.00 Uhr. 

Mich störten die vom Mückenschutz verklebten Hände und die fettigen, klebrigen Haare. Hier gab es kein Wasser für mich. 

Der Boden war beim Zeltaufbau scheinbar trocken. Doch darunter war er vollgesaugt wie ein Schwamm. Ich musste noch einmal kurz raus um die Gopro vom Rad zu hohlen. Für die 3 Meter habe ich keine Schuhe angezogen. Im Zelt zurück waren dann die Socken nass. Gestern Nachmittag, oben auf einer der Anhöhen wollten ich mich, um ein gutes Foto der Gegend zu schießen, auf einen großen Felsen stellen. Den Weg dorthin wollte ich über eine Wiese abkürzen. Denkste schon nach zwei Schritten war ich gute 5 cm im Boden versunken. Das Wasser schwappte schon über die Fußspitzen. Auf den Felsen und Steinen befindet sich lediglich eine bis zu 50 cm hohe Schicht aus Moosen, Flechten und etwas Humus. Dieser Boden hat keine Festigkeit und saugt alles Wasser auf. So erklärt sich auch, dass die vielen Laubbäume, vor allem die Birken, nicht hoch werden. Gar nicht daran zu denken was während einen Trockenperiode hier passieren kann. Ich bin mal gespannt ob die Feuchtigkeit durch den Zeltboden kommt. Der Zeltboden ist am morgen trocken geblieben. An diesem Platz gibt es nur Strom. Da ich kein Wasser zum kochen mehr habe ist heute Bananen und Äpfel Tag angesagt. Die ganze Nacht über hat sich kein Mensch an dieser so schönen Stelle sehen lassen. Ich mache mich nur mit einer Cola gestärkt los. Nach 6 KM finde ich einen hoch gelegenen Rastplatz zum Frühstücken. Die wärmende Sonne im Nacken und vor mir der Ausblick in die Tundra. 

  
Das rauschen des Wasserfalls beruhigt ungemein und stört die Stille gar nicht. Da ich heute sehr hungrig bin, warte ich ungeduldig auf meine „würzigen Nudeln“. 

  
Gerade erst habe ich mit unter dem klaren Wasserfall die Schmiere der Anti Mückenmittels so gut es ging abgewaschen. Schon sind die Biester im dutzend wieder da. Auf dem weiteren Weg sind mit doch noch die Rentiere begegnet. So zutraulich wie es immer erzählt wir sind die Tierchen doch nicht. Kurz vor meinem Tagesziel, dem Ort Neiden, sah ich einen prächtigen modernen Bau im Wald stehen. Das macht mich neugierig. Was ist das wohl drinnen verborgen? Beim abstellen des Rades sah ich ein prächtiges ausgewachsenes Rentier. Ich versuchte es so weit es mir als Laien möglich war im Bild festzuhalten. Nun zurück zum Gebäude. Es wird einmal ein Museum werden welches sich um die Samen handelt. Diese Volksgruppe hatte früher und auch noch heute, hier am Grenzfluss Neiden, ihre kulturelle Hochburg im Norden. 

   
  Die nette Dame schickte mich neben allerlei Print Informationen noch zum wenige hundert Meter entfernten Fluss. Dort findet täglich das Lachsfangen aus den Fluss statt. Der Fluss Neiden und die Gegend hier zeichnen sich durch das größte natürlich vorkommende Lachspopulation in Norwegen aus. Beim warten auf das Schauspiel der immer fünf Fischer sehe ich doch wirklich immer wieder Lachse die Versuche die hohen und reisenden Stromschnellen von unten nach oben zu überwinden. Es war schon sehenswert wie mit einem Netz, Handgroßen Kieselsteinen, Korkscheiben, zwei Leinen und viel Geschick innerhalb von 10 Minuten sieben Lachse aus dem Stromschnellen im Wasserfall herausgeholt werden. Dieses Schauspiel findet jeden Tag immer zur vollen Stunde statt. 

   
 Mein nächster CP kommt nach 5 KM. Natürlich erst einmal bergauf. Die Sonne brennt jetzt bei 26 Grad. Ich finde den CP schnell. Mein Platz liegt gut und das Rauschen des Flusses übertönt alle anderen Geräusche. Heute Abend ist Fußball. Ich habe mir schon mal zwei Dosen Bier kaltstellen lassen. Ob unsere Jungs heute auch so viel Ausdauer auf dem Platz mitbringen wie ich auf dieser Reise?

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