Die ersten Sonnenstrahlen machten mich um 4;50 Uhr wach. Bis um 7:00 Uhr hielt mich das Bett noch fest. Täglich um die 100 KM mit vollem Gepäck auf dem Rad sind für meine alten Knochen schon eine Herausforderung. Ich habe es mir so ausgesucht und auch so gewollt. Mittlerweile haben die Klamotten, Werkzeuge, Lebensmittel und sonstigen Dinge ihren festen Platz in den stabilen Ortlieb Taschen gefunden. Das packen geht jetzt am Morgen fast von alleine. Nur nichts ändern. Alles soll so sein wie am Vortag. Das schaffte eine innere Ruhe. Meine gedruckten Karten werden immer weniger. Täglich gehen einige Seiten in den Müll. Ja über diesen will ich auch noch ein paar Worte verlieren. Müll gibt es hier, wie überall auf der Welt, auch. Doch für meine Begriffe ist es sehr wenig was sich hier am Wegesrand findet. Abgelegte Autoreifen, Motoröldosen oder alte abgelegte Küchenmöbel sind auch hier zu finden. Eben genauso wie Zuhause in Deutschland. Egal in welchem bei dieser Tour bereisten Land ist mir der Müll nicht sonderlich aufgefallen. Ist es hier immer schon so? Hat die EU das bewirkt? Ich glaube letztes eher weniger. In meinen Osteuropäischen bereisten Ländern war das nicht immer so. Noch heute habe ich den beißenden Geruch der schwelenden Müllhalden in Bulgarien und Rumänien im Gedächtnis. Heute habe ich wieder viel Landwirtschaft gesehen. Vom kleinen Bauern mit nur wenigen Milchkühen auf der Wiese nebenan bis hin zu den großen Fleischindustrieen. Die großen Silos zeigten mit schon von weitem den Standort. Die kleinen Dörfer waren alle fein hergerichtet. Jeder versuchte aus seinem Grund und Boden das beste herauszuholen. Sogar Gartenzwerge habe ich gesehen. Bis zum Mittag war es so warm das ich die kurze Hose rausholte. Eine gute Entscheidung. Am Nachmittag hatte ich trotz bewölktem Himmel so um die 20 c. Danke an alle die mir Sonne und Rückenwind schicken wollten. Heute hatte ich beides. Die Route war heute ein Auf- und Abfahren. Mehrmals war das schieben nötig. Die meiste Zeit ging es auf dem klasse Radweg an der wenig befahrenen Straße voran. Erst das letzte Stück war ohne separatem Radweg. Da heute Samstag ist war auch sehr wenig Verkehr. Die LKW’S und Busse bremsten schön ab. Jedoch waren die PKW fahrer häufig rücksichtslos. Am schlimmsten sind die Fahrer mit Russischem Kennzeichen. Oft passte da kein Blatt mehr dazwischen. Die vielen blühenden Apfelbäume am Wegesrand lassen mich an Zuhause denken. Jetzt wird es hier auch schon Frühling. Im Vergleich zu letzter Woche hat sich viel verändert. Meine Pausen nutze ich heute um zu trinken. Viel zu trinken. So 6 Liter sind heute durch meinen Körper geflossen. LIDL sei dank waren auch 1,5 l kalter Eistee dabei. Meine fast 110 KM habe ich gut weggesteckt. Für morgen habe ich noch kein festes Ziel. Es ist ja Muttertag. Da will auch ich mich mal Überraschen lassen. Allen Müttern die mich kennen schon mal einen schönen und erholsamen Feiertag.
Auch von der EU gefördert
Ein geschmückter Friedhof mitten in der Stadt.