Mein Frühstück fiel heute Morgen aus. Die Damen inkl. der Besitzerin hatten wohl keine Lust ihre Kaffeepause mit Kuchen und Zigaretten zu unterbrechen. Für 10 Lei bekam ich doch noch zwei Kaffee aus der Tassimo Maschine. Ganz gemütlich habe ich mein Rad gepackt und heute zum ersten Mal die GoPro Kamera angeschraubt. Es war eine fummelarbeit. Hat zum Schluss dann doch gepasst.
Bei schon sonnigen 26 ° ging es dann los. Auf 36 HM ging es los. Meine Geschwindigkeit lag nach der ersten Stunde bei 23,4km/h. So schnell ging es noch nie voran. Bis um 13 Uhr blieb es auch so. In Braila war Mittagspause und das Auffüllen meines Bananenvorrates geplant. Bei LIDL wurde ich wieder fündig.
Ich wartete weitere 45 Minuten da ein Gewitter über die Stadt zog. Es kühlte etwas ab und tröpfelte sehr leicht. Also weiter. Nur noch 25 Kilometer bis zum Tagesziel. Die Stadt war schnell auf der richtigen Straße verlassen. Ein toller Schiebewind und das leichte Gefälle brachten den Tacho 3 Kilometer lang auf 36km/h. Doch dann auf einmal große Tropfen. Hier passt der Spruch: Aus heiterem Himmel. Ich fand eine, mit blauem Plexiglas, verkleidete Bushaltestelle. Der starke Regen hatte auch noch Murmelgroße Hagelkörner dabei. Es donnerte und windete stark. In der äußersten Ecke war ich dennoch trocken.
Die Pause tut gut. Mittlerweile ist die Luft klar der Himmel aber noch stark bewölkt. Es gibt ja noch die Jacke. Die Wartezeit nutzte ich um den ersten Teil der heutigen Geschichte zu tippen.
Mal schauen was die nächsten Kilometer und Stunden noch so bringen. Nach wenigen Kilometern erblickte ich im letzten Moment aus meinem Tunnelblick auf der anderen Straßenseite einen Reiseradler mit Hänger. Ich habe es versäumt von 30km/h abzubremsen. Den in leuchtend rot und braungebrannten unbekannten Radler wünschte ich weiterhin gute Fahrt. Der Schweiß lief mir von der Stirn. Musste mich auf 75 HM hocharbeiten.
Ein Nebenfluss der Donau war kurz vor meinem Ziel der Scheidepunkt. Ab jetzt geht es den Rest der Reise täglich immer mehrmals bergauf. Die Stadtgrenze von Galati erreichte ich schiebend.
Erst mal gemütlich auf dem Bürgersteig entlang gefahren. Die Stadt auf mich wirken lassen. Die Menschen beobachten. Hotel suchen. Heute gar nicht so einfach. Ich dachte, so habe ich es mir mit den Infos aus dem Internet ausgerechnet, es ist ganz einfach. Ist es ja auch. Wenn „Mann“ bereit ist die geforderte Rate zu zahlen. Wollte ich nicht. Also, und das ist auch bildlich so gemeint von über 56 € im ersten Hotel über 45€ im zweiten Hotel runter auf 25€ für ein Riesenzimmer mit Badewanne, Flur, Kühlschrank und noch einem extra Zimmer mir einem Einzelbett. Hört sich doch gut an – oder? Der Hacken: es ist die allerletzte Drecksbude. Die Matratze ist nach dem ersten Probeliegen schon im Test durchgefallen. Egal. Es ist „billig“ und ich bleibe auch nur zwei Tage.
Kurz nachdem ich im Hostel war fing es auch schon wieder an zu Regnen. Es schüttete wie aus Eimern. Die Schwüle am Nachmittag hat sich mit diesem Gewitter entladen. Der Internet Wetterbericht hatte es vorausgesagt. Wie machen die das so genau?
Der Waschtag haute war nötig. Die High Tech Klamotten sind zwar schnell trocken, konservieren aber auch alle Gerüche. Jeden Abend in einer anderen Stadt, in einem anderen Restaurant machen mir ja nichts aus. Das blöde ist nur das hier überall und kräftig geraucht wird. So kann ich auch die Abendklamotten einmal durchwaschen. Durch den starken Regen werden auch die Sünden oder soll ich es die Schlamperei bei Straßenbau sichtbar. Riesige und nicht minder tiefe Pfützen. Meine Beobachtung hat mich gelehrt in keine noch so unscheinbare Pfütze zu treten. Ich weiss ja nicht wie tief sie ist. Mein Rad steht heute und morgen auf der zweiten Etage im Hostel. 48 Treppenstufen hoch. Frühstück gibt es morgen nicht. Das erledige ich beim radeln aus der Stadt hinaus. Es gibt genügend Möglichkeiten. Fünf Kilometer fehlen mir noch um die 4000 Kilometer vollzumachen.
Morgen Vormittag habe ich diese Grenze erreicht. 80% der Reisestrecke für www.freidurchatmen.de sind dann erreicht. Die letzten 20% werden es in sich haben. Ich hoffe es bleiben mir die vielen Toten Tiere an Straßenrand erspart. Heute habe ich auf den ersten 15 Kilometern fünf Hunde gezählt. Der letzte schaffte es meine kurz davor eingelegte Banane und den Müsliriegel gleich wieder auf den Weg zu retournieren.
2 Antworten zu “RO – 30.04.2014 Ianca – Galati (EV6)”
Die Rumänien-Etappe hört sich bis jetzt ja sehr „abenteuerlich“ an. Und offensichtlich ist es bereits jetzt sehr warm dort. Wir sind gespannt, wie das dann sein wird, wenn wir (evtl. im August) den Balkan erreichen werden.
Weiterhin eine gute Reise und immer genügend Luft in den Reifen wünschen
Mary und Pit
Hallo Mary, hallo Pit
Danke für die aufmunternden Worte. Hatte heute an der Grenze 41 Grad auf dem Thermometer. Ich sehne mich oft auf den weiten geraden strecken nach Schatten. Im August ist es hier bestimmt die Hölle. Aber davon könnt ihr dann erzählen. Euch eine Gute Fahrt und immer ein gemeinsames Lächeln auf den Lippen. Robert