I – 24.08.2020 Tschars nach Sankt Pauls (Via Claudia Augusta – VCA)

Die letzten 48 Stunden haben wir in Tschars genossen. Am ersten Abend trafen wir uns mit einem Lohfeldener Paar in einem urgemütlichen Vinschgauer Lokal. Hier stimmte einfach alles. Das traditionelle Essen, die kühlen Getränke, der urige Wirt und Gloria die pfiffige Bedienung die ihren Namen alle Ehre macht. Bis 30 Minuten vor dem geplanten Treffen ging durch das Vinschgau eine Gewitterfront. Es wurde innerhalb von Minuten dunkel, ein kalter Wind kam auf und es schüttete wie aus Eimern. Auf der Straße vor unserem Hotel ging gar nichts mehr. Die Rettungsfahrzeuge bahnten sich mühsam den Weg durch die verstauten kleinen Straßen. Erst gute 200 Meter vor dem Murenabgang war die linke Straßenseite befahrbar.

Neben der Feuerwehr bahnten sich auch große Bagger den Weg. Die armen Autofahrer. Anreisetag, Samstag womöglich schon seit dem frühen Morgen mit den Kindern und der Frau unterwegs und dann das Gewitter. Ich kann mir gut vorstellen was in manch einem PKW abging …..  Wir beide schlängelten uns durch die geparkten Autos. Viel später auf unserem Nachhauseweg regelte die Feuerwehr den einspurigen Verkehr an der Unglücksstelle vorbei. Die Mure ist übrigens in der Küche eines Hotels zum stehen gekommen. Die Köche haben jetzt richtig was zum aufräumen. Die Tour heute war wieder gaaanz angenehm.  Zu 95 % ging es tollend bergab. Erst kurz vor unserem Tagesziel ging es leicht durch die jetzt beginnenden Weinberge bergauf. Das schmale zwischen den Bergen eingerahmte Vinschgau haben wir  jetzt hinter uns gelassen. Die Berge sind jetzt niedriger und auch die Vegetation ist anders geworden. Neben den in vielen Farben blühenden Oleander findet sich auch die ein oder andere kleine Palme am Wegesrand. In Meran machten wir eine kurze Rast beim Sissi Denkmal im Park.

Danach wollten wir wieder zum Radweg. Der führte uns durch eine Unterführung. Schon vor der Einfahrt in diese sahen wir das Unheil. Unten lag der Schlamm vom Samstag ca 15 cm hoch. Einige Mutige sind schon durchgefahren. Die Spuren im Schlick zeigten es. Wie weit sind sie nach der Biegung noch gekommen? Mussten sie im Schlick absteigen? Fragen die ich mir nur den Bruchteil einer Sekunde stellte. Es gibt immer eine Alternative. Wir haben sie gewählt. Ziellos radelten wir Richtung Süd-West. Dort mussten wir irgendwann den Radweg wieder treffen. Es hat gut geklappt. Wir rollten in der wärmenden Sonne an der schäumenden und rauschenden Etsch entlang. Heute musste die Apfelernte beginnen. Die genormten großen grünen Plastikkisten wurden schon die Tage vorher auf die Plantagen gebracht. Heute waren die Erntehelfer aus dem benachbarten Ausland auf den Geldern zu dutzenden beschäftigt. Ein Erntehelfer darf nur einreisen wenn er innerhalb von fünf Tagen zwei negative Tests vorweisen kann. Hier muss er sich sofort nach der Ankunft nochmal testen lassen und bis zum Ergebnis in Quarantäne bleiben. Sischer is sischer. Und das ist auch gut so.  In Bozen mussten wir noch die beste Eisdiele in der Region besuchen. Gute 20 Km Umweg haben wir dafür in Kauf genommen. Es stimmte. Die kleine unscheinbaren und ohne Infos nicht zu findenden Eisdiele hat gehalten was alle versprochen haben.  Die Eissorten waren alle hausgemacht und der Geschmack entsprach dem, was es auch sein sollte. So war z.B das Amarena Eis nicht wie bei uns mit einer kaum schmeckenden Kirsche garniert, nein hier waren in nur einer Kugel so gute 10 aromatische Kirschen drin. So hatte die Eismanufaktur bei mir schon mal gewonnen.  Bei den anderen Sorten war es genauso.

Die Zimmerpreise gingen um den Kalterer See in die Höhe. Bei der Touristinfo in Sankt Michael bekamen wir Infomaterial mit Telefonnummer ausgedruckt. Anrufen durften wir selbst. Im Hotel Weinberg, mitten in diesem, sind wir vor dem Gewitter noch gut untergekommen. 


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