I – 26.- 27.08.2020 Trient/Rovereto nach Lazise (Via Claudia Augusta – VCA)


Unter anderem „stand“ auf meiner langen „das musst du noch machen Liste“ seit vielen Jahren das MART Museum. Seit meinem Besuch des MOMA Museums in New York wollte ich da mal hin. Schon alleine die lichtdurchflutende Architektur ist beeindruckend. Die Gelegenheit war so günstig. Von Trient nach Rovereto sind es nur gute 30 KM. Im Rahmen unserer Radreise 2020 passt dieser Stopp gut in das Programm. Nicht zu vergessen, dass wir ja bis zu unserer Rückreise am Sonntag nur noch wenige Kilometer und zu viele Tage überhaben. Wie immer ging es gegen 10 Uhr los. Die Temperatur war noch bei gnädigen 26 Grad. Das sollte sich aber bis 13 Uhr auf gute 31 Grad ändern. Die breite und kühlende Adige (Etsch) begleitete uns auch heute. Sie hat in der Breite zugenommen,  jedoch an Fliessgeschwindigkeit verloren. Nur noch selten gurgelte das Wasser im Flussbett. Rovereto war sehr schnell erreicht. Nach dem Check in im Hotel, der schon früh möglich war machten wir uns auf den Weg ins Nahe, nur 10 Min entfernte, gut klimatisierte Museum. Hier kann man so richtig tief in die Zeit der Künstlerbewegung zwischen 1900 bis 1920 eintauchen. In einer temporären Ausstellung konnten auch noch italienische Künstler bis 2019 bestaunt werden.

Beim Check in bekamen wir mit der Kurkarte einen Code.  Dieser ermöglichte uns den kostenfreien Eintritt in alle Museen in Rovereto. So haben wir mal ohne es zu wollen 22€ gespart. Unseren Aperitif nahmen wir in der verschlafenen Altstadt ein. Das Abendessen in unserem Boutiquehotel Rovereto. Es war eine sehr gute Entscheidung. Das Essen war typisch raffinierte  italienische Hausmanskost mit leckeren Weinen und einem Bier aus einem kleinen Dorf nebenan. Das ganze Hotel war mit Bildern einer Künstlerin ausgestattet. Überall fand sich ihr Einfluss wieder. Tische, Bänke, Wände und Dekoelemente waren von ihr bemalt oder geschaffen worden.

„Lass uns doch noch einen Abstecher zum Gardasee machen“ sagte Martina beim Abendessen! Ja, das ist ja gleich ein paar Kilometer in Richtung Westen. Nach guten 6 Kilometern sahen wir auf der VCA schon einen weiteren Hinweis zum Gardasee. Also nix wie diesem folgen. An einer Umleitung sprach uns ein älterer italienischer Radler an und wollte wissen wo wir hinwollten. Als wir Gardasee antworteten bot er uns an uns zu begleiten. Das war auch gut so. Er führte uns einen Schleichweg durch die nächsten 8 Km und verabschiedete sich dann mit einem lauten und herzlichen „CIAO“ von uns. Vor uns lag noch eine kleine Bergetappe bis nach Torbole. Dort angekommen belohnte uns der Ausblick von oben auf den sich vor uns ausbreitenten See.

Eine steile und rasante Abfahrt beförderte uns in die Enge und mit vielen Touristen überfüllte Altstadt. Hier wollten wir schnell raus. Die Uferstraße nach Süden war nicht so prickelnd. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und war gerade so auszuhalten. Die erste kleine Pause legten wir bei den Paraglidern ein.

Ein sättigendes Wrap und ein Cappuccino mit Blick auf den See entspannten uns. Martina fuhr danach tapfer mit einer Geschwindigkeit die ich so nicht erwartet habe vorran. Gelegentlich nutzten wir die Möglichkeit direkt am See zu radeln. Das war jedoch einfach gesagt richtig Kacke. Die Fußgänger hatten alle das Hirn ausgeschaltet und die Ohren waren auch zu. Einmal hatte ich ein Verbotschild für Fahrradfahrer übersehen und ich radelte geradewegs in eine Uferstraße mit losem Kies. Diese Zeilen sollte ich eigentlich nicht mehr schreiben können. Martinas Zorn in dieser ca. 300 Meter langen schweren Schiebepassage sollten mein Ende sein. Doch 31 Jahre Ehe können das ab. MANN stellt sich auf alles ein.  Irgendwann hatten wir Garda erreicht und es war Zeit für einen Cappuccino und eine Kugel Eis. Wir genossen schweigend die Pause im Schatten am See. In Lazise wollten wir übernachten. Nach einem erfrischenden „Beinbad“ im und umschlingenden WARMEN Gardasee suchten wir uns, ganz untypisch spät am Nachmittag eine Herberge.

Diese war ruhig und günstig über dem See gelegen. Der Herbergsvater war ein Seinesgleichen. Fürsorglich bemüht und sich für nichts zu schade. Ausser für das kochen. Das erledigte das Pizzataxi.  Er hingegen deckte den Tisch, brachte Porzellan und Besteck und unterhielt charmant die internationalen Gäste. Der Sonnenuntergang suchte seines Gleichen.

Der Mond wandert jetzt hoch oben von Osten auf den Gardasee zu. Wenn er in der Mitte des Sees steht werden wir diesen mit viel Mühen und Anstrengungen verbundenen schönen Tag beenden. 

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