EST – 02.05.2015 Pivarootsi nach Pärnu (Ostseeküste)

Brrrr. Was habe heute Nacht gefroren. Das Klima und die Temperauturen hier ist noch mindestens 3 Wochen zurück. Fehlt nur noch das der Schnee fällt. Wäre ja nicht das erst mal auf  meinen Touren. Heute morgen war nix mit lecker Frühstück. Den Kaffee musste ich mir auf dem Spirituskocher selbst zubereiten. Die Morgentoilette fiel ins Wasser. Das letzte Würstchen hingegen mit dem trockenen Brot tat gut. Gegen 5:30 h begann es leicht zu Regnen. Um 6:00 h regnete es wie aus Eimern. Bis 8:00 blieb ich im Zelt und versuchte meine verschlossenen Nase warm zu bekommen. Es gelang mir nicht so recht. Jetzt aber raus sagte ich zu mir. Klamottenwechseln und Wasser kochen. Dabei das Zelt abbauen und die Klamotten verstauen. Es hörte ein wenig auf zu Regnen. Der Himmel wurde heller und die Wolken verzogen sich schnell. Zum einen gut. Es hört bald auf zu regnen. Zum anderen ist es ein Zeichen für starken Gegenwind. Wieder mal wird mir die Entscheidung vom Wettergott (wenn es ihn wirklich gibt) abgenommen. Die nächsten Stunden bis 13:00 h waren beschwerlich. Immer der Wind von vorne. Kaum Sonne und der am Anfang schlechte unbefestigte Weg. Ich fand eine typische neue Gaststätte. Die Besitzerin sprach gutes englisch und konnte alle meine Fragen beantworten. Zum ersten mal seit Tallinn wieder Internet. Was für eine Seuche des 21ten Jahrhundert. Danach kam doch noch die Sonne und der erwartete Rückenwind. Klasse fast 22 Kmh im Schnitt jedoch nur für ca 90 Minuten. Die Gegend ist nur dünn besiedelt. Auch hier gibt es viele verlassene Gebäude. Die großen verfallenen sind wohl die Reste der Herrschaft der Russen. Viele kleine Häuser sind ein Zeichen der Landflucht. Genauso wie in einigen Regionen bei uns. Die Friedhöfe sind sich selbst überlassen. Alle Kirchen sind als Touristischer Punkt gekennzeichnet. Nur an wenigen wird Dank der EU gearbeitet. Die Menschen verdienen hier ihren Lebensunterhalt mit Fischen, Jagen, Landwirtschaft oder der Forstwirtschaft. So viel abgeholzten Wald habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Alles akkurat für den Abtransport vorbereitet. Die Fische finden sich an den Hütten im Garten wieder. Sauber an der Leine unter dem Dachvorsprung zum trocknen aufgehangen. Hunde gibt es hier auch viele. Aber egal ob groß oder klein – alle sind im Garten angeleint. Mein Ziel ist heute Pärnu. Hier fand ich nach kurzem suchen ein Hostel für kleines Geld. Das erste Hotel am Platz wollte mir für ein Einzelzimmer incl. Discount noch 94 € abknöpfen. Ich als armer Radtourist kann mir so etwas natürlich nicht leisten. Das nächste Hostel hatte nur noch ein Mehrbettzimmer frei. Ich ließ es mir zeigen. Der Italiener machte gerade sein Abendessen. Der Geruch des Dosenfisches und der Speck’s schreckten mich ab. Doch die Dame half mir weiter. Jetzt ist alles gut. Morgen will ich in ein neues Land nach Latvija einreisen. Ich lasse mich mal überraschen woher der Wind weht.  

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Freundliches Gasthaus

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Wo geht es lang?

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Hier wird gearbeitet

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Tagesziel erreicht.

2 Antworten zu “EST – 02.05.2015 Pivarootsi nach Pärnu (Ostseeküste)”

  1. Hallo Robert, bin grade erst auf deine neue Tour gestoßen. Wünsche dir wieder aufregende, anstrengende und spannende Tage auf dem Drahtesel und freue mich wieder über deine Berichte.
    Allzeit gute Fahrt und leg die Ohren an, wenn der Wind zu stark von vorne kommt.
    Liebe Grüße
    Anette

    • Hallo Anette.
      Schön das auch du wieder dabei bist! Das mit den Ohrenanlegen klappt dank der warmen und engen Radlermütze recht gut. Wenn es den mental nicht mehr so gut geht hilft immer ein gegen den Wind ausatmen und der Befreiende Schrei „Sche…!!“ Ich genieße die Lücken in den Wolken mit dem Blick auf das unendlichen Blau und den Sonnenuntergang weit hinten am Horizont.
      Bis bald – Robert

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