D – Rhein 24.09.2015 Kleve nach Rheinberg

Jetzt, da wir wieder wohlbehalten in unserem Deutschland angekommen sind hat das Sprichwort „Flach wie Holland“ eine neue, ja schon fast die finale Bedeutung für mich bekommen. So wenige Höhenmeter habe ich auf einer fast 300 km langen Strecke schon lange nicht mehr gemacht. Heute, nachdem die Tour schon seit drei Tagen beendet ist, sind nur noch die nachhaltigsten Begebenheiten in Erinnerung geblieben. So habe ich noch die unzähligen Fenster der gepflegten Einfamilienhäuser der Niederländer vor Augen. Wir haben sehr viele große Fenster ohne durchgehende Gardine gesehen. Wenn es denn eine Gardine gab war diese von oben nur bis zur Mitte hängend. Was aber die überwiegende Mehrzahl der Fenster gleich hatte waren „die zwei gleichen Teile“. Entweder es waren zwei weiße Kerzen mit ihrem Stander, zwei Pflanzen, überwiegend Orchideen oder sonst ein, wie ich es nenne, Kram. Das hatte den Effekt das ich mit der Zeit eine gewisse Haltung einnahm die meinem Nacken gar nicht gut Tat. Der Reflex immer in die Fenster zu schauen um endlich mal die Unregelmäßigkeit zu finden war enorm. Wie sind wir Menschen doch so einfach gepolt!! Tja was ist sonst noch so alles hängengeblieben? Die viele Schüler die heute ihren Klassenausflug, verbunden mit einer Geoaufgabe, so wird das heute  genannt lösen. Im aller neueste Slang wird das ja „geocatchen“ genannt. Jeden falls hatten wie Spaß zwischen den ambitioniert radelnden Gruppen das Tempo zu halten. Wir machten unsere Pause in einer Radlerkneipe in der Sonne und ließen uns unser Heißgetränk richtig gut schmecken.


Die Ausschilderung des Radweges war sowohl auf der niederländischen Seite wie auch auf der deutschen Seite gut gewesen. Die Radwege befinden sich in einem wahrlich guten Zustand. Beeindruckt hat mich der europäische Strom „Rhein“ vor allen Dingen in seiner Dimension. Die sich an den oft weit gegenüberliegenden Ufer und den ausgedehnten Ausdehnungsflächen, die auch verbunden mit der totalen Aufgabe des Grundstücks bei einer Überschwemmung einhergehende Existenz Angst haben mich sehr beeindruckt, ja mich sogar intensiv zum Nachdenken gebracht. Der heute vorherrschende Gegenwind wurde ja von www.Wetter.com treffend vorhergesagt. Das er so stark sein wird habe ich nicht erwartet. Martina hatte ja ein E-bike dabei. Sie versäumte nicht bei jeder Pause den Akku zu laden. So konnte sich mich auch über mehrere Kilometer elegant mitziehen. Das war schon eine ganz besondere Form des Luxus für mich. Danke dafür. Die 70 km am heutigen letzten Tag wären sonst für mich nicht möglich gewesen. Der ganze Tag wurde jedoch am Bahnhof in Rheinberg getrübt. Ein Schienenverkehr war nur bis Moers möglich. Ab Moers mussten wir mit dem Bus weiter. Der eifrige Leser ahnt jetzt die Herausforderung. Wir hatten Glück. Eine sehr nette Zugbegleiterin kümmerte sich vorbildlich um uns. Sie gab uns den Hinweis das es zwei Busse nach Duisburg, unseren Umsteigebahnhof nach Düsseldorf, gibt. Der eine fuhr direkt. Jedoch über die Autobahn. Und jetzt kommt der Busfahrer ins Spiel.
Wenn ich die Räder mitnehme darf ich nur 60 kmh auf der Autobahn fahren und ob das alle Insassen mögen ist eine andere Frage waren die ersten unfreundlichen Worte des Busfahrers. Ich denke mir „Willkommen in Deutschland“. Das die Räder natürlich bei voller Fahrt persönlich von einer Person beaufsichtigt und festgehalten werden müssen kam dann auch noch dazu. Das aber der Herr “ Großkotzig“ auf der ganzen Fahrt mit einem stehenden jungen Fahrgast angeregt unterhalten hat war in Ordnung?? Germany eben. Refuges Willkommen sage ich nur. Doppelmoral auf allen Ebenen merke ich an dieser Stelle mal an. In Duisburg hat der Umstieg dann gut geklappt und wie sind gut in der Zeit in Düsseldorf angekommen.

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