Seit meiner Geburt sind nunmehr 21170 Tage vergangen.

Der heutige war so: Direkt an die Zeltwiese angrenzend befindet sich ein kleines Wildblumenbeet. Die kleine Nele, dass kleinste der vier Kinder, der mit uns auf dem schönen ebenen Plätzchen zeltenden Familie war von dort gar nicht mehr wegzubekommen. Die zahlreichen Schmetterlinge, Hummeln und Bienen begeisterten das etwas 4 Jährige Mädchen. Ganz nah und vorsichtig stand und hockte die kleine staunend vor dem emsigen Getümmel.  Unser Wecker war heute morgen gegen 8 Uhr ein Rabe. Hoch oben im Baum stritt er sich mit einem Artgenossen. Danke Herr Rabe. Wir hätten gerne noch eine Weile geschlafen. Nach dem Frühstück vor dem Zelt nahm ich noch eine Weile auf meinem Stuhl an der Weser Platz. Hinter mir zwitscherten die Vögel. Vor mir im abgemähten Heu tummelten sich die Käfer. Fast lautlos floss der Fluss an mir vorbei. Nur an den Holzteilen konnte ich die Geschwindigkeit festmachen. (Die Geschwindigkeit festmachen – wieder mal so eine typisch deutsche Formulierung). War das die neue Art der „Weser Meditation“. Ganz früh heute morgen stiegen noch die leichten Nebelschwaden aus dem Fluss empor. In der Morgendämmerung ein anmutigendes Schauspiel. Fast geräuschlose Geschäftigkeit auf dem Platz. Während die Erwachsenen noch beim Frühstück saßen und mit dem Löffel den bis zu uns duftenden Kaffee rührten und mit dem Porzellan klapperten, tobten die Kinder unbeschwert mit ihren Rollern und Rädern auf dem Platz herum und bezogen uns in ihre Spiele mit ein. Gegenseitige Rücksichtsnahme wird auf einem Campingplatz von allen Respekt voll praktiziert. Auch wir genossen unseren Kaffee auf den Stühlen mit einem kalorienreichen Gebäckteil in der wärmenden und wohltuenden Sonne. Ruhe, ein wertvolles Gut. Hier haben wir reichlich davon und genießen sie. Bei der Brötchenausgabe herrschte auch ein emsiger Betrieb. Neben dem obligatorischen Hallo und Guten Morgen waren auch die noch frischen Geschichten der letzten Nacht zwischen den Campern und dem Personal ein Thema. Es gibt jedoch auch die Menschen denen alles nicht schnell genug gehen kann und die keine Zeit an solch einem Morgen haben. Ok – mit dieser Eile müssen sie alleine weiterhin durch ihr Leben gehen. Ich habe dafür kein Verständnis. Irgendwann werden auch sie zum Schöpfer gerufen. Mal schauen ob sie es dann auch so eilig haben? Gegen 9 Uhr waren die ersten KFZ’s und Motorräder laut zu hören, dazu gesellten  sich die dumpf knatternden Motorräder auf der anderen Flussseite. Durch langsames entschleunigtes einpacken der mobilen 10000 Sterne Herberge verlängerte die wunderbare Zeit an diesem Ort. 

Die Vorfreude stieg auf den Weg nach Hause entlang der Weser und Fulda stetig an. Die ständig wechselnden Blicke auf die Erhebungen links und rechts des Weges liefen wie in einer Dokumentation über uns beide an uns  vorbei. Die historische Altstadt von Hann Münden ließen wir heute im wahrsten Sinne des Worts links liegen.  

Die Stadt hieß bis zum 31. Dezember 1990 Münden und wurde wegen der Verwechslung mit Minden an der Weser in Westfalen mit dem Namenszusatz“ Hann“ versehen. Das Hann wiederum leitet sich von Hannoversch oder auch Hannöversch ab. So ist die regionale Verbindung mit der Landeshauptstadt von Niedersachsen ein wenig offensichtlicher. Bis in unser kühles Zuhause legten wir noch vier Stopps ein. Unser Körper musste sich von der senkenden Hitze und fast 30 Grad erholen und forderte diese wohltuenden Zeiten der Regeneration im Schatten ein. 

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