Da, dort oben, schaut mal schnell. Nur ein einziges kleines Wölkchen. Um 8.00 Uhr am Pfingstsamstag in der Frühe zeigte sich der Himmel über uns in einer tief blauen Farbe. Über uns war alles richtig klar. In der letzten Nacht konnten wir sogar die unzähligen Sterne am unendlichen Himmel leuchten sehen. Am frühen Morgen begegnete ich Herrn Anger, dem Eigentümer, bei seinem ersten Rundgang. Wir kamen ins Gespräch und er zeigte mir stolz seinen Campingplatz. Nach seiner erfolgreichen aktiven Zeit als Unternehmer im frischen Waren Lebensmittelbereich suchte er eine neue Herausforderung um nicht alt zu werden. Heute ist der gebürtige Österreicher über 80 Jahre alt und erfüllte sich vor vier Jahren den Traum seinen eigenen Campingplatz zu besitzen. Mit Erfolg wie ich meine. Ich konnte ihm nur nochmals bestätigen das die Sauberkeit, Freundlichkeit und die Ordnung hervorragend sind. Seine Mitarbeiterin ist sowas von Kunden- und Serviceorientiert das sich so mancher CP Betreiber eine große Scheibe davon abschneiden kann. Alle Bilder im Gebäude wurden von seiner Frau passen zu den Räumen gemalt. Er hat seiner liebsten dafür ein großzügiges Atelier eingerichtet. Wer den Platz besucht und auch im Aufenthaltsraum verweilt wird mit seinen Augen an der Wand mit dem Kamin hängen bleiben. Als Kontaktlinsen Träger ist es mir ganz wichtig ein Waschbecken mit einem Stöpsel zu nutzen. Im Waschraum hatte ich am Abend den Stöpsel nach unten gedrückt um seine Wirkung zu nutzen. Da ein Teil fehlte war es mir nicht möglich das Waschbecken in einen funktionierenden Zustand zu hinterlassen. Am nächsten Morgen passierte mir das gleiche mit dem Waschbecken nebenan. Ich informierte Herrn A. darüber und er kümmerte sich selbst um die Beseitigung des Mangels. Es gibt eben doch drei verschiedene Typen von Menschen. Die Unternehmer, die Unterlasser und die Verhinderer. Zu welchem Typ würdet ihr Herrn Angerer einstufen? Heute sind mir neben den vielen Kreuzen mit Jesus auch die Maibäume aufgefallen. In jedem noch so kleinem Ort standen sie vielfältig verziert z.B. mit den Wappen der Gilden und Handwerker im Ort oder mit den Wappen der Vereine stattlich in der Ortsmitte. Es standen sogar zwei Bäume, ohne die Krone geschmückt, im Ort. Wer kann mir sagen warum das so ist? Die Antwort gerne über die Kommentar Funktion senden.
Ab Marktoberndorf waren schon die noch mit Schnee bedeckten Berge vor uns in der Ferne zu sehen.
Verlassene Dorfgasthäuser gibt es mittlerweile in alle Orten am Weg. Es ist schon schade das ein nicht unerhebliches Kulturgut in unserem direkten Umfeld einfach so verschwindet. Waren sie nicht früher, damit meine ich die Zeit von vor 40 Jahren, neben der Kirche der zentrale Ort um sich nach einem langen und arbeitsreichen Tag auszutauschen, zu schimpfen, Meinung zu machen oder einfach nur um zu feiern? Schon zum Frühstück versuchten wir den CP für die heutige Nacht zu finden. Wegen der Feiertage war es schwierig. Entweder waren die Plätze auf unserer Strecke ausgebucht, hatten keinen Platz für den Bulli unserer Freunde oder hatten kein Interesse sich Gedanken darüber zu machen mal nachzuschauen, ob doch noch was gehen könnte. Letztendlich hatten wir eine Lösung gefunden. Es war die Kombination aus Plan A und B. Der Bulli stand in Füssen auf dem Stellplatz, das Zelt auf dem CP bei Familie Guggemos und wir nahmen das Abendessen mit den Rädern gut zu erreichen in Hopfen am See in der Fischerhütte ein. Die Passage oberhalb des Forggensees in Richtung Süden war einfach nur herrlich. Es radelte sich leicht auf den Radwegen. Da heute der Pfingstsamstag ist war er jedoch sehr voll. Es erforderte jedoch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit auf den engen mit losem Schotter bedeckten Passagen ohne Kontakt an anderen, manchmal nicht so sicheren Radlern vorbeizufahren. Erstaunlicherweise waren kaum Reiseradler unterwegs. Die türkisblaue Farbe des Sees, daneben die kräftig grünen Felder, dahinter die grauen Berge mit den Schnee bedeckten Gipfeln vermittelten ein so ruhiges Bild, dass es schwer fällt diesen Ort mit so einer berührenden Perspektive zu verlassen.
Der fast am See gelegene CP hält als Überraschung einen Blick auf das in der Nacht beleuchtete Schloss Neuschwanstein bereit. Wir wurden freundlich empfangen und alle Infos wurden uns in aller Ruhe erklärt. Danach der Platz ganz oben zugewiesen. Das Stromkabel lag auch schon im Verteilerkasten bereit und reichte zum Zelt. Die Sanitäranlagen sind neu, sauber, top gepflegt und mit einer Fußbodenheizung. Alle Einheiten (Dusche, WC, Wickelraum und das behindertengerechte WC waren sehr groß. Es gibt die Möglichkeit zu kochen, dort in einem Raum zu essen. 24 Stunden am Tag steht ein Getränkeautomat zur Verfügung. Die 0,5 L Flasche Bier oder andere Getränke kosten 2.50€
Wir haben 28€ gezahlt und das ist für
die Lage, den Blick und die Serviceleistung sehr moderat.
Haus Guggemos
Familie Franz Guggemos
Uferstraße 42
87629 Hopfen am See
eMail: info@camping-guggemos.de
Telefon: +49 (0) 83 62 – 33 34
Fax: +49 (0) 8362 – 67 65