Die Matten haben den Härtetest auf den Schotterboden gut überstanden. Das Zelt ist auch ohne tief im Boden verankerten Heringen stabil gestanden. Der Verkehr der nahen Straße ließ uns schon früh aus dem Zelt krabbeln. Während Martina noch den Einlauf für die Tagesverpflegung erledigt, erreichte mich der Anruf einer unbekannten Nummer. Sie musste aus dem Allgäu sein. Also eventuell vom nächsten Campingplatz. Ich ahnte schon das schlimmste. Jörg Schultes war am anderen Ende der Leitung. Er war der Manager des nächsten CPs und wollte nachfragen ob die Platzreservierung noch steht und ob wir auch bei ihm zu Abendessen wollen. Er sagte mir mit einem freundlichen jedoch bestimmten Ton, dass es heute Spargel im Menü gibt. Vorher gibts noch einen Salat und zum Dessert was mit Erdbeeren. Wer das nicht mag, für den gibts Spaghetti mit Tomatensauce. Ich bestellte sofort das Menü- ohne Martina zu fragen! Wir stellten uns den ganzen Tag die Frage, ob das so richtig war. Wir radelten heute an Alpseen vorbei. Immerzu gemütlich rauf und runter. Wir sahen auf der linken Seite die letzten hohen Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln.
Der Duft des frisch gemähten Grases und der des schon getrockneten Heus begleitete uns und regte die Sinne an. Unter anderem auch meine Pollenallergie. Es benötigte zwei Pausen bis ich meine Augen und die Nase im Griff hatte. Ab Oberstaufen hatten wir leichten Rückenwind. Wir erreichten unsere heutige Basis gegen 17.30 Uhr. Von der Schwester wurden wir liebevoll empfangen. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Jetzt kam die erste Überraschung. Die Duschmarke war ein 1.- DM Stück. Das habe ich ja schon seit 22 Jahren nicht mehr in den Händen gehalten. Warum sollte man die Automaten austauschen wenn sie doch weiterhin mit dieser Münze funktionieren, sagte die Schwester selbstbewusst. Nebenbei ist dieses System seit fast 30 Jahren in Betrieb. So manch eine moderne Innovation wäre sicherlich in dieser Zeit schon lange ausgetauscht worden, irgendwas bei diesen modernen elektronischen Systemen geht doch immer irreparable kaputt…. Recht hat sie!
Für 19.00 Uhr war das Abendessen bestellt. Das Zelt stand dieses Mal auf einer Rasenterrasse und musste noch in der prallen Sonne aufgebaut werden. Gleich auf einem ebenen Platz bei den Ziegen. Auch sie hatten die Glocken um. Der Weg zum Sanitärgebäude war nicht weit und auch das Restaurant war in Sichtweite. Schon mal vorab. Wir genossen nicht nur das Essen, die Getränke sondern auch die liebevolle Gast- und Serviceorientierte Art des Gastgebers. Ein Koch und Gastgeber der alten Schule. Wir haben uns voll auf seine Empfehlungen eingelassenen und wurden nicht enttäuscht. (So wie wir es früher zu unseren noch aktiven Zeiten in der Gastronomie selbst machten)! Während des Essens genossen wir den Blick von der hohen Terrasse auf die umliegende Natur. Wir konnten dem Bauern beim einbringen der Heuballen beobachten. Die Ballen wurden mit dem Trecker immer einer vorne und einer hinten aufgespielt von der Wiese geholt und zum nahen Hof gebracht. So 10 mal wiederholte sich der Transport. Der Hang war nicht dafür geeignet einen Hänger zum Transport einzusetzen.
Der Sonnenuntergang begann und wir genossen diesen mit einem Geist. Die Auswahl überließen wir unserem Gastgeber Jörg Schultes. Wir wurden auch zum Finale nicht enttäuscht. Auf das Menü gehe ich nicht im Detail ein. Das darf jeder Vorort selbst probieren und sich positiv überraschen lassen. Ich sage nur: Solide Handwerkskunst treffen auf frische regionale Produkte und werden von einem meisterlichen Geist in Szene gesetzt. Der Preis ist unschlagbar. Das Entertainment unbezahlbar. Lust auf eine Tischreservierung. Hier die Adresse:
Campingplatz »Sonnenbuckl«
Jörg Schultes
Riedholz 16
88167 Maierhöfen
Tel: 0 83 83 / 3 83
Fax: 0 83 83 / 95 33 ferien@sonnenbuckel.de
Der Empfang war freundlich und alle Details wurden erklärt. Der Platz wurde uns gezeigt. Die Akkus für die Räder konnten wir in der Garage laden. Die Sanitäranlagen waren nicht mehr die neuesten jedoch sauber. Das Essen sollte vorbestellt werden. Es gibt Hecken und Bäume die Schatten spenden. Für den Platz haben wir zu zweit mit Zelt und Rädern 27€ gezahlt.