-
Mein Abenteuer mit Opa Robert – Das erste Mal 25 Kilometer Rad fahren!
Schon ganz lange hab ich mich gefreut! Jeden Tag hab ich mit Mama und Papa darüber gesprochen: „Wann geht’s endlich los mit Robert auf den Campingplatz?“ Und dann war es endlich soweit! Ich hab sogar davon geträumt! Mein neues Mountainbike stand geputzt und bereit. Es hat 9 Gänge! Neun! Und ich hab die Speichenreflektoren von Robert bekommen. Da blinkt es wie ein kleiner Stern, wenn ein Auto kommt! Mein Helm ist orange wie Roberts, nur sein Rücklicht ist viereckig, meins ist rund. Ich find meins cooler.Wir treffen uns an der Hafenbrücke in Kassel. Es ist soooo heiß Robert sagt: „Der heißeste Tag des Jahres!“ Ich bin aufgeregt und wir radeln […]
-
Ein Tag zwischen Glut, Gläserklingen und Glühwürmchen„Diese Nacht…“, murmelte ich, noch halb benommen von der Hitze, „…war ein Thermiktraum unter Schräge und Schweiß.“ Ich lag wach, nur das Bettlaken halb über dem Bauch, das Fenster kaum größer als ein Backofenblech und das Dach direkt darüber, wie ein Grillrost auf dem man in der Provence Paprika dörrt. Es war eines jener Zimmer, das in Immobilienanzeigen als „charmante Dachgeschosswohnung mit Charakter“ beschrieben würde, dabei war es schlicht: klein, heiß und in Sachen Belüftung eher ein Feigenblatt als ein Fächer. Ein Ventilator kreiselte matt in der Ecke, stoisch und müde wie ein alter Mann im Wartezimmer. Immerhin: Nach unserer Rückkehr vom Abendbummel hatte er die Luft ein wenig umgewälzt […]
-
Das Elsass. Kanäle, Krisen und Kulinarik
Die Nacht beginnt mit einem Knirschen, nicht unter dem Reifen, sondern in meinem Inneren. Es ist das Geräusch enttäuschter Gutgläubigkeit. Meine Powerbank wurde gestohlen, im Sanitärgebäude, beim Laden. Der Strom war gratis, die Moral offenbar auch. Die nahe Autobahn sorgte derweil für die musikalische Untermalung der unruhigen Nacht. Wer braucht schon Zikaden, wenn es eine Renault-Twingo-Fanfare gibt. Und doch beginnt der nächste Tag mit einem kleinen Triumph. Morgendliches Stromcatching an einem der wenigen CE-kompatiblen Steckplätze. Unser blauer Adapter, ein Held in Steckerform, rettet das Kaffeewasser. Die Rezeption war beim Thema Stromversorgung so ahnungslos wie ein Kamel im Schneesturm. Doch mit einem Lächeln und einer dampfenden Tasse schauen wir Richtung Osten, […]
-
Radtour ins Herz des Elsass. Zwischen Regentropfen, Tarte flambée und Lebensfreude
Mit dem ersten Licht des Morgens brechen wir auf und spüren sofort dieses berühmte Elsass Gefühl: den Wind im Gesicht, die weite Flur, und das Versprechen, dass Radfahren nicht nur ein Sport, sondern eine entschleunigende Meditation ist. Hier, wo sich die Hektik des Alltags in pedalloser Weite auflöst, finden wir Achtsamkeit im Tritt: Jeder Meter ist ein Atemzug, jeder Blick ein Innehalten. Und weil Lebensfreude genauso ansteckend ist wie ein Muskelkater, laden wir dich ein: Steig auf’s Rad und gönn dir dieses Gefühl, wenn sich Körper und Geist im gleichmäßigen Rhythmus vereinen. Unsere Nacht war so unspektakulär wie ein Schäferstündchen: friedlich, ohne akrobatische Traumritt-Stunts. Der Campingplatz Dreiländereck ist eine Oase […]
-
Fröschen, Fragen und Fahrradketten
Die Nacht ist erfüllt vom Konzert der Natur. Frösche quaken mit hartnäckiger Inbrunst, während auf der anderen Seite des Ufers die Störche mit ihrem rhythmischen Klappern ein letztes Kapitel in den Tag schreiben. Alles scheint zu schlafen und doch lebt es dicht unter der Oberfläche. Heute Nacht sollen Mitarbeiter des Veterinäramts kommen, um die Afrikanischen Nilgänse einzufangen. Als invasive Art verunreinigen sie das Schwimmbad und das nahegelegene Wasserbecken, in dem Kinder spielten, als wir gestern dort vorbeiradelten. Es ist ein leiser, trauriger Eingriff in ein fragiles Gleichgewicht. Vier Uhr morgens. Ich muss aus dem Zelt. Der Himmel beginnt zu dämmern. Ein sanftes Blau löscht die letzten Spuren der Nacht aus […]